Groupie Girl, Teil 17



Teil 17: Betrunkene Fangirls

Berlin!

Ich stieg aus dem Auto und zog tief die Berliner Luft ein.

Ich hatte mich schon immer zu dieser Stadt stark hingezogen gefühlt und liebte es, heute endlich mal wieder hier sein zu dürfen.

Karla empfang uns bereits an der Hautür, mit 2 Flaschen „Berliner Luft“ oder wie es überall anders heißt „Pfeffi“.

„Mädels, das müsst ihr euch gönnen. Berlinerischer geht nicht.

Und nach`m Konzert gehen wir Currywurst essen.“

Nici verdrehte die Augen, ich war begeistert.

Hastig eilte ich in die Wohnung und holte ein paar Gläser aus dem Schrank, Karla schenkte großzügig ein und meinte dann, „`N echter Berliner trinkt dat auf Ex.“

Ich tat, wie mir befohlen und merkte Sekunden später die Wirkung des Alkohols.

„Woop woop. Mehr davon.“ Ich war bereits betüddelt und dieses Gesöff schmeckte saugeil.

Nici war nicht mal halbwegs so begeistert, weil ihr das zu „Pfefferminzig“ schmeckte, also „erbarmte“ ich mich und trank auch ihr Glas auf Ex leer.

Karla und ich wurden innerhalb von Minuten betrunkener, Nici immer genervter und auch besorgt, weil sie wusste, wie wenig ich Alkohol vertrug.

Schließlich und nachdem ich mir eine mütterliche Standpauke hatte anhören müssen, verschwand sie im Bad, um sich fertig zu machen.

Eine halbe Stunde vor Einlass huschte auch ich ins Bad, schminkte mich schnell, zog mich um und stand nun kichernd vor den Mädels.

Nici mischte uns noch Whiskey – Cola in ihre Eistee Flasche, für unterwegs und dann ging es mit dem Taxi zum Bassy Club. 

Natürlich waren wir mal wieder die ersten.

Karla und ich hatten den Spaß unseres Lebens, grölten, tanzten vor dem Club und teilten uns den Whisky, bis ich die super stylischen Strandkörbe neben dem Bassy entdeckte und Nici total übertrieben euphorisch aufforderte, mit mir Selfies zu schießen.

 

20 Uhr war endlich Einlass.

In meinem total betrunkenen Zustand fand ich hier alles super klasse.

Ich schoss von wirklich allen Gegenständen Bilder mit meinem Handy – sogar den Toiletten – und beschloss dann mit Karla, die durch den Alkohol zu meiner allertollsten WWABFF (Weltweit-allerbeste-Freundin-Forever) aufgestiegen war, die Bar unsicher zu machen und noch mehr „Pfeffi“ zu trinken.

Wir holten uns die Drinks, exten die Gläser und holten uns dann je zwei Wodka – Lemon.

Ich schlug vor, vielleicht erstmal noch `ne Cola zu trinken, da mich der Alkohol ganz duselig machte, als ich entdeckte, dass Nici sich etwas abseits mit ein paar Männern unterhielt.

„Wooooah, Kaaaaaaaaarlaaaaaaa… schau maaaaa… Die Nici, die redet mit Männer… glaub ich zumindest… Guuuuuck maaaaa… Ich bin so blind.“

„Was?“ Die Rothaarige schaute mich mit schmalen Augen an und versuchte angestrengt was zu erkennen.

„Ich glaub… Du has´ suviel Aloooohoool. Trink ma´ Cola.“

„Neeeee“, ich entrüstete mich theatralisch, „ich bin gar nich´ betrunken, Du bist doch selber betrunken“

„Gar nich´ wahr.“ Wir schauten uns an und kicherten wie kleine Mädchen.

„Egal. Komm mit, Bestie… ich will ma´ schauen was Nicoooole da macht.“

Wir hakten uns ein und schwankten, wie mir schien – eine Ewigkeit lang – rüber zu der Brünetten.

Ich schaute Nici an, schaute zu den Jungs und mein Blick blieb an Basti stehen „Hiiiiiiiii.“

Ich tippelte zu ihm rüber „Weiß´ Du waaaaas? Duuuu siehst genauuuuu so aus, wie… weißt Du heute Abend spielen hier die „Dingoooooes“ …“ Ich machte eine künstlerische Pause, um zu untermalen, wie super wichtig diese Band ist.

„… Und Duuuuuu…“, ich tippte mit meinem Zeigefinger auf seine Brust, „Duuuu, siehs´ auuuus… ganz jenauso siehs´ Du auuuus, wie mein Sebastian!“ Und um dies zu untermalen, tippte ich mit dem Finger nun auf meine eigene Brust. 

Basti riss seine Augen weit auf, Sascha brach in schallendes Gelächter aus und Nici packte mich hektisch am Arm und zog mich mit sich, rüber zu Lukas. 

Der begrüßte mich herzlich und drückte mich intensiv.

Seit wir in Italien gewesen waren, war Lukas ein wahnsinniger „Fan“ von uns und freute sich mehr als außerordentlich, uns zu sehen.

„Luuukaaaaas“, ich fiel dem Drummer geradewegs um den Hals, wandte mich dann schnell wieder ab und senkte beschämt meinen Blick „´Tschuldigung. Lukas, ich bin tooootaaal betrunken. Echt jetz´, so riiiiiiichtig besoff´n.“

Sascha lachte wieder und ich verstrickte mich in noch mehr Entschuldigungen.

Nicole, die einzige unter uns, die nüchtern war, schämte sich in Grund und Boden.

Während Lukas mit mir redete und ich weiß heute absolut gar nichts mehr davon, hörte ich wie sie total entnervt Karla zu zischte, dass sie dringend was unternehmen müsse.

Ich sei ja total von Sinnen und nicht mehr Herr meiner selbst, aber wegen mir aufs Konzert verzichten, wolle sie auch nicht.

Doch Karla, die anscheinend wieder halbwegs klar im Kopf war, meinte nur, „Bist Du total bescheuert? Mich hat die Zeit ihres Lebens. Ich hab sie noch nie dermaßen gelöst und glücklich gesehen. Sie tut doch niemand weh. Lass ihr verdammt nochmal den Spaß!“

Ich drehte mich um, schnappte mir die zwei Mädels und drückte sie fest an mich „Beeeeeestiiiiiies, ich lieb´ euch sooooooo unendlich. Wiss´ ihr dasssss?“

Nici sah mich mit großen Augen an, ich hörte wieder Sascha hinter mir lachen.

Dann drückte ich beiden Mädels `nen fetten, feuchten Schmatzer auf die Wangen. „Ich lieb euch uuuunendlich. Können wir jetz´ tanzen?“

Ich drehte mich zu Basti um. „Ey Großer, Du wo aussiehs´ wie mein Bassstiiiii, weiß´ Du… wann die Band spielt?“

Basti riss wieder nur die Augen auf und Sascha antwortete, „10 Minuten, Michelle.“

„Woah Danke. Duuuu bisss´ auch voll nett.“ Ich kicherte, torkelte zu Sascha und drückte ihn fest an mich, „Duuuu, bisss sooo nett. Dich hab ich voll geeeern!“ 

Ich torkelte zurück und zog die Mädels hinter mir her – rüber zum Saal, wo das Konzert stattfinden sollte. 

 

Der Abend war grandios gewesen. Karla und Ich hatten noch mehr getrunken.

Ich hatte mit geschlossenen Augen und voller Hingabe zu jedem einzelnen Song getanzt, mitgesungen und mich dem Ganzen einfach hingegeben. 

Nici hatte mir später gesagt, dass Basti mich die ganze Zeit beobachtet und ich noch nie derart sinnlich getanzt hatte, wie in dieser Nacht. 

„Richtig sexy, leidenschaftlich und heiß hast Du ausgesehen.“

Machte es nicht besser, denn noch heute schäme ich mich für diese Aktion. 




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