Crazy little thing called Love, Teil 8



Chapter Eight: Love is in the Air
“Cas?” Dean starrte von seinem Bruder auf den anderen Mann im Zimmer und wieder zurück.
Sam blickte Dean fragend an.
Das ist Castiel? Der Typ, der Eng… nachdem ich to…“ Unsicher blickte Dean nun zu Sandy und dann fragend zu Sam.
Der Jüngere verstand, lief ein Stück auf seinen Bruder zu und setzte sich dann auf die Kante seines Bettes und sah ihn an.
„Hör zu, wenn Du möchtest, dass sich hier irgendwas ändert, dann musst Du offen gegenüber Sandy sein. Sie gehört zu mir und das ändert sich nicht - auch nicht dir zuliebe. Du bist mein Bruder und ich liebe Dich, aber Sandy ist die Frau mit der ich alt werden möchte. Verstanden, Dude?“
Diese Offenbarung traf Dean wie ein Faustschlag ins Gesicht.
„´k!“, war Dean´s knappe Antwort und Sam redete einfach unbeirrt weiter.
„Ja, das ist Castiel.
Ich denke, Sandy weiß sowieso mehr als wir. Ihr Vater behandelt seit Jahrzehnten Jäger, die in irgendwelche Konflikte geraten sind und psychologische Hilfe brauchen. Das wird sie also bestimmt nicht schocken, aber Lisa…“
Die nickte verständnisvoll. “Schon okay, Kleiner. Bin im Bilde.“
Sam nickte ebenfalls und deutete Cas an, sich hinzusetzen, zog sich dann einen weiteren Stuhl heran und setzte sich etwa mittig in den Raum, so dass er jeden gut im Blickfeld hatte.
„Ich denke, es hat einen bestimmten Grund, dass Du da bist, richtig?“
Cas grinste ihn an. „Du bist einsichtiger als das letzte Mal.“
Doch Sam verzog keine Miene und sah stattdessen wieder zu Dean.

Er erzählte seinem Bruder kurz von seinem Erlebnis im dem Traum, der ihn so aus der Bahn geworfen hatte.
Als er fragende Blicke erntete, legte er seine Erlebnisse von Weihnachten noch obendrauf, was mit großer Aufmerksamkeit von allen Beteiligten verfolgt wurde.
Nachdem er seine Erzählungen beendet hatte, stand er auf und stellte sich vor Dean.
„Scheiße, Dude, ich weiß nicht… es tut mir leid. Ich weiß, was Du für mich getan hast und ich hab mich verhalten wie das letzte Arschloch.“
Dean stand nun ebenfalls und sah zu seinem „kleinen“ Bruder auf, kratzte sich verlegen am Hinterkopf und grummelte dann etwas ganz leise vor sich her.
„Wir haben Dich nicht verstanden, Dean“ sagte Lisa frotzelnd und grinste Sammy belustigt an.
Dean´s Blick zufolge, hätte er sie am liebsten dafür verflucht, aber letztendlich atmete er tief durch und riss sich angestrengt zusammen, denn das Folgende kostete ihn verdammt viel Überwindung.
„Ich muss mich bei Dir entschuldigen…“ Sein Blick wanderte zu Sandy. „Und bei Dir…“ Er ging einen Schritt auf die Brünette zu und streckte ihr langsam seine Hand entgegen.
„Wir zwei hatten ´nen schlechten Start, huh?“, versuchte er die peinliche Situation zu überspielen. Aber Sandy gab nicht so schnell klein bei und verschränkte trotzig die Arme vor der Brust.
„Du hast mich geschlagen!“
Und dann tat Dean etwas, was keiner der Anwesenden für möglich gehalten hätte - am wenigsten Dean selbst - doch die Story, die Sam ihnen eben erzählt hatte, hatte ihn total aus der Bahn geworfen und er fühlte sich einfach, als ob er das tun müsste.
Dean ging vor Sandy auf die Knie und blickte sie mit dem treuesten Dackelblick an, den man je gesehen hatte.
„Es tut mir leid. Ich hätte, egal was Du getan oder nicht getan hast, nie die Kontrolle über mich verloren dürfen…“
“Dafür wirst Du eh in der Hölle schmoren“, unterbrach ihn Cas und alle Beteiligten sahen ihn augenblicklich geschockt an.
„´tschuldigung“, sagte der Engel daraufhin, deutete Dean an fort zu fahren und konnte sich ein breites Grinsen nicht verkneifen, denn das Bild, was ihm eben geboten worden war, war das Beste was er je gesehen hatte.
„Ich hab nichts Böses getan“, ergriff Sandy das Wort. „Verdammt, Casey und die anderen machen das seit Jahren so. Was meint, ihr wieso mein Dad so erfolgreich ist? Ich wollte Sammy niemals wehtun. Es war nur ein Deal - ein kleines „auf die Sprünge helfen“. Es sollte so lange gehen, bis er sich besinnt und angekrochen kommt, um sich bei meinem Dad auszuheulen. Euer Vater hat dasselbe...“
Sandy stockte, als sie Dean´s skeptisches Gesicht sah, beschloss dann aber, doch weiter zu erzählen.
„Ich hab euren Dad kennen gelernt, als ich selbst noch ein kleines Mädchen war. Er kam damals zu uns in die Praxis. Bobby hatte ihm die Nummer gegeben, da er… Ihr müsst das doch selbst wissen… der Tod eurer Mom hat ihn innerlich aufgefressen. Er hat Hilfe gebraucht und die hat mein Dad ihm gegeben - auf Umwegen, aber es hat ihm geholfen. Nur so hatte er die Kraft, weiter zu machen und für euch zu sorgen. Soviel ich weiß, wart ihr bei einem Pater Jim untergebracht für einige Monate??“
Sam nickte zustimmend und auch Dean nickte kaum merklich.
„Zu dem Zeitpunkt war er total am Ende, deshalb hat er euch dahin gebracht und diese Therapie gemacht… aber darum geht´s ja nicht. Es geht um mich.“
Schüchtern sah sie zu Cas. „Du bist ein richtiger Engel?“
Castiel nickte.
„Werd ich dafür in… wenn ich beichten gehe…“
Doch Castiel grinst erneut. „Mach Dir keine Sorgen. Nicht jeder, der Sünden begeht, wird sofort in die Hölle geschickt.
Ihr Menschen habt ein völlig falsches Bild vom Leben nach dem Tod. Nimm nur mal Dean…“ Er sah zu dem Älteren und dann wieder zu Sandy. „Dean hat so viele ´Todsünden´ begangen, meinst Du, deshalb kommt er in die Hölle? Dean hatte einen Deal, er hat seine Seele verkauft. Allein wegen seiner Sünden - allein wegen eurer Sünden werdet ihr nicht automatisch dort landen.“
Als er sah wie Dean erleichtert aufatmete, fügte er noch schnell an, „Das heißt nicht, dass Du...“
„Hab’s schon verstanden“, unterbrach der Ältere.
„Gut.“
Sandy atmete erleichtert auf und rutschte dann ein Stück näher zu Sam.
„Ich hab mich in Dich verliebt, in dem Augenblick, als ich dich gesehen hab. Aber ich wollte Dich so sehr… Ich wollte das Ganze nach diesem einen Abend beenden, aber ich konnte nicht.“
Tränen liefen ihr über die Wangen und Lisa deutete Dean an, aufzustehen.
Der tat es widerwillig und setzte sich neben Lisa.
„Um, ich weiß, dass ist jetzt unpassend, aber was ist damit?“
Er drückte einen Knopf auf seinem Handy und übergab es dann der Brünetten, die sich ihre Tränen wegwischte und auf das Display starrte.
Lisa schnaubte und verdrehte entnervt die Augen, denn das war nicht das, was sie von ihm erwartet hatte.
Immer und immer wieder las Sandy die Zeilen, die Casey Dean geschickt hatte und starrte Selbigen dann entgeistert an.
„Verdammte Schlampe. Das wird sie mir büßen!“
Dean fiel es schwer, verdammt schwer sogar, aber er versuchte es. Er rang mit sich und unterdrückte seinen inneren Schweinehund, sah Sandy schließlich an und reichte ihr erneut die Hand.
„Lass und von vorne anfangen, okay? Hi, ich bin Dean – Sammys großer Bruder.“
Sandy lachte laut und nahm seine Hand schließlich an.
„Hi. Sandy. Nett Dich kennen zu lernen. Dean.“
Dann nahm sie all ihren Mut zusammen, umarmte den Dunkelhaarigen und drückte ihn an sich.
Dean schien etwas überfordert und tätschelte, nach einer gefühlten Ewigkeit, leicht ihren Rücken. Sandy verstand und ließ ihn breit grinsend los.
„Frauen mögen es in den Arm genommen zu werden und wenn Du es Dir mit Lisa nicht verscherzen willst, würde ich mir das unbedingt merken“, zwinkerte sie ihm zu und sah ihn nochmal ernst an.
„Mir tut es auch leid. Wir hätten uns nicht so gehen lassen dürfen und dazu noch in deiner Wohnung. Das war...“
„Es ist okay“, sagte Dean peinlich berührt und sah zu Sam.
„Sammy, ich…“ Doch der ließ ihn gar nicht erst zu Wort kommen, sondern trat vor, ging in die Knie und umarmte seinen Bruder noch überschwänglicher und herzlicher, als es Sandy getan hatte.
Beiden liefen die Tränen herunter. Zuviel war in letzter Zeit passiert. Zuviel Ärger und Frust hatte sich angestaut - all das fiel nun als riesige Last von ihren Schultern.
Als sich Sam wieder gefangen hatte, sah er die Anwesenden ernst an, blickte dann zu Dean und meinte, „Ich denke es wird Zeit für meinen Arztbesuch!“

Casey saß am Empfang und feilte sich ihre Nägel, während sie das Telefon zwischen Schulter und Ohr geklemmt hielt und angeregt mit jemand plauderte, als die Tür der Arztpraxis geradezu aufgerissen wurde.
Casey erstarrte augenblicklich und ließ sowohl die Nagelfeile als auch das Telefon vor Schreck fallen.
Sandy betrat ernst den Raum, schritt selbstbewusst auf den Tresen zu und packte ihre ehemalige Arbeitskollegin am Kragen.
„Nun hör mir genau zu, Du kleine, miese Ausgeburt der Hölle. Entweder rufst Du augenblicklich bei meinem Vater durch und sagst ihm, dass Sam Winchester hier ist, um mit ihm zu reden und sagst höchstpersönlich alle kommenden Termine ab, oder...“
Sandy schnappte sich die Nagelfeile, die auf dem Tisch zum Liegen gekommen war, „… ich werde Dir deine dreckige, verlogenen Zunge mit dieser Nagelfeile raus stechen; und glaub mir, das wird lange dauern und verdammt schmerzhaft werden!“
Hilfe suchend sah sie sich um, doch Castiel lief nur achselzuckend an ihr vorbei. Sam grinste und meinte dann, „Ja, Mr. Winchester hätte gern ein Glas Wasser, Danke, Casey!“ Lisa lief ebenfalls grinsend vorbei und dann war da nur noch Dean.
Der zog eine Augenbraue nach oben, holte seine Schrotflinte nach vorne, die er bisher hinter dem Rücken versteckt gehalten hatte und zielt damit auf die Sprechstundenhilfe.
„Tut mir leid, Sweetie. Aber wenn´s zu schmerzhaft wird, werde ich gern behilflich sein und Dich von der Qual erlösen“, und zwinkerte ihr zu.
Hektisch sah sich Casey um. Sandy gab ihr nun das Telefon und die Blonde drückte angestrengt den Hörer an ihr Ohr, während Sandy die Durchwahl zum Büro ihres Vaters tippte.
„Doc… Ihre Tochter... Winchester... Ich kündige.“ Sie ließ das Telefon fallen, riss sich von Sandy los und rannte dann in Panik aus dem Haus.
Sandy klatschte mit Dean triumphierend ab und meinte dann ernst, „Okay, ich übernehme das. Folgt mir bitte. Getränke kommen gleich.“
Sandy hakte sich bei Sam ein und führte die zwei Brüder dann in das ihnen bekannte Zimmer, dicht gefolgt von Lisa und Castiel.

Als sie eintraten, deutete Sandy ihnen an, sich hinzusetzen und blickte belustigt zu Sam. „Möchten Sie ein Glas Wasser, Mr. Winchester? Vielleicht darf ich Ihren Begleitern auch etwas bringen? Der Doktor wird gleich da sein - wenn Sie etwas brauchen, ich bin sofort zurück!“, zwinkerte ihrem Freund zu und wollte bereits gehen, als sie Sam am Arm packte und zu sich zog.
Augenblicklich stand er auf, platzierte Sandy auf seinen Sitz, kramte in seiner Tasche und ließ sich dann, wie Dean zuvor, auf die Knie fallen und nahm Sandy´s Hand.
„Ich weiß, wir kennen uns noch nicht lange und vielleicht geht das Ganze auch etwas schnell, aber… Du bist die wundervollste und faszinierendste Frau, die ich je kennen gelernt habe.“
Sam schluckte. Dean verdrehte die Augen. Und Lisa seufzte schmachtend auf.
„...Wenn das alles durchgestanden ist, möchte ich von vorne beginnen. Lange Zeit hatte ich einfach keinen Sinn mehr in meinen Leben gesehen. Kein Ziel vor Augen gehabt. Aber Du und Dean habt mir die Augen geöffnet und mir gezeigt, wie wertvoll das Leben sein kann. Dass es wert ist, auf dieser Welt zu sein und so wundervolle Menschen wie euch an meiner Seite zu haben… Ich möchte keinen einzigen Tag mehr ohne Dich sein und deshalb möchte ich Dich fragen...“
Sam zog eine kleine Schachtel hervor und öffnete sie.
Ein goldener Ring mit einem kleinen, funkelnden Diamant kam zum Vorschein.
„Sandra Whitmore, ich liebe Dich über alles und deshalb möchte ich Dich fragen: willst Du meine Frau werden?“
Dean hatte alle Mühe nicht laut los zu lachen, seinem Bruder dann eine Kopfnuss zu verpassen und ihn zu fragen, was zum Geier in ihn gefahren ist.
Während Lisa augenblicklich Tränen der Freude in die Augen schossen und Castiel eher eine finstere Mine zog.
Sandy jedoch strahlte über beide Ohren.
Das Glück und die Freude, die sie in diesem Moment empfand, waren unbeschreiblich und sie fühlte sich wie im Himmel.
Sie war weder in der Lage zu nicken, noch ja oder nein zu sagen. Sandy strahlte Sam einfach nur an und ihre Blicke sagten mehr als Tausend Worte.
 „Also… ist das ein Ja oder ein Nein?“, fragte Sam, doch Sandy nickte nur ganz kurz und fiel Sam dann in die Arme, bevor die beiden in einen leidenschaftlichen Kuss versanken.




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