Bittersweet Temptation, Teil 1


 




Sie konnte es nicht glauben.
Mit offenem Mund stand Mel vor dem Eingang des Studios und betrachtete alles mit großen Augen.
„Das ist ein Traum. Ein gottverdammter, abgefahrener Traum“, sagte sie sich immer wieder selbst und hatte das Gefühl sie müsse Hyperventilieren.
Hier stand sie nun also.
Am Drehort ihrer Lieblingsserie und in wenigen Minuten würde sie live dabei sein, wenn die aktuelle Staffel gedreht wurde.
Mel fühlte sich, als müsse sie sich gleich übergeben - oder in die Hose pinkeln. Ihr Bauch sagte ihr, dass wohl gleich beides geschehen würde, wenn sie sich nicht endlich zusammenreißen würde. Also atmete sie tief durch.
„Hey, bist Du das neue Mädchen für alles?“
Eine sanfte, ältere Männerstimme riss sie aus ihren Gedanken. Abrupt drehte sich Mel um und blickte geradewegs in Jim Beaver´s Augen.
„Bobby Singer!!“, stotterte Mel und wäre im nächsten Moment am liebsten im Erdboden versunken.
Wie blöd konnte man sich eigentlich anstellen? Und Gott, wie war das denn peinlich einen Schauspieler mit seinem Charakter-Namen anzusprechen!
Doch Jim lächelte sanft und reichte ihr die Hand. „Jim reicht!“
Zitternd nahm Mel die Hand entgegen und war nun noch aufgeregter, als zuvor.
Jesus Christ. Wie würde sie sich erst anstellen, wenn sie den anderen beiden…
„Kommst Du mit? Ich zeig Dir alles und stell Dir Jared und Jensen vor“, unterbrach sie Jim erneut.
´Gutes Stichwort´, sagte sich Mel und ließ sich bereitwillig von Jim mitführen; strengstens darum bemüht ihren Körper unter Kontrolle zu behalten.

Das war jetzt drei Monate her.
Mel hatte sich zwar weder übergeben noch hyperventiliert, aber das Gefühl, das sie gehabt hatte, als sie „J2“ gegenüber gestanden hatte, war überwältigend gewesen.
Die zwei waren im wirklichen Leben noch viel heißer und Super Sexy; und als Jared, der sie bestimmt um mindestens 3 Köpfe überragte, auf sie zugeschlendert gekommen war, um sie zu begrüßen, war sie einfach nur dagestanden, hatte ihn angestarrt (und sie war sich sicher, dass ihr dabei der Sabber am Mundwinkel heruntergelaufen war) und hatte sonst einfach gar nichts getan.
Jared hatte ihr die Hand gereicht, sie kurz gedrückt, was ihr für einen Moment den Atem geraubt und das Herz zum kurzzeitigen Stillstand gebracht hatte und war dann wieder an die Arbeit gegangen, mit den Worten, „Viel Spaß bei uns!“
Kurz darauf war Jensen angekommen. Genauso cool und lässig und einfach atemberaubend sexy und als er ihr fröhlich zuzwinkernd die Hand gereicht hatte, hatte Mel einfach nicht mehr an sich halten können
Sie war ihm um den Hals gefallen, hatte sich schnell wieder verlegen von ihm gelöst und dann, ohne auch nur eine Sekunde drüber nachzudenken gestammelt, „Scheiße, Bist Du heiß!“
Jensen und Jim hatten sie sekundenlang angestarrt und waren dann beide in lautes Gelächter ausgebrochen.
Die Crew sah sich verärgert um und der Regisseur unterbrach den Dreh, während Mel am liebsten - mal wieder - im Erdboden versunken wäre.
Eilig drehte sie sich um. „Mr.Beaver, könnten Sie mir meinen Arbeitsplatz zeigen?“, und lief dann los, ohne auch nur auf eine Antwort zu warten.

3 Monate!
Solange war Mel nun schon am Set. Sie verpflegte die Jungs in den Pausen mit Snacks und Getränken. Tupfte ihnen das Blut von ihrem Körper, wenn sie sich während dem Dreh verletzten oder reichte ihnen frische Shirts, wenn dies verlangt wurde; während sie den Rest des Tages damit verbrachte, in den Garderoben und in der Küche für Ordnung zu sorgen.
Eben hatte sie Jareds durchschwitztes Shirt in den Wäschekorb gelegt und schmunzelte, als sie an ihren ersten Tag zurückdachte.
Gott, war sie ein Neuling gewesen. Heute war sie natürlich viel souveräner und dieses Teenagerverhalten würde ihr mit Sicherheit nicht mehr passieren… auch wenn sie zugeben musste, dass sie eben ganz schnell und mega erregt vom Set verschwunden war, nachdem sie Jared mit nacktem Oberkörper gesehen hatte.
„Mel, wir brauchen Dich“, rief Eric über die Sprechanlage, riss die Brünette einmal mehr aus ihren Gedanken und sofort machte sie sich auf den Weg.

Jensen kam ihr mit besorgtem Gesicht entgegen.
„Du musst einspringen. Alyson ist nicht aufgetaucht und jetzt haben wir keinen weiblichen Cast.“
Mel starrte Jensen an. „Ich?“
Doch Eric trat bereits vor und antwortete ziemlich unwirsch, „Ja, Du, wer sonst? Soll ich vielleicht Jim und Jared die Liebesszene zusammen spielen lassen?“
Mel verdrehte frech grinsend die Augen. „Na ja, wenn Du mich so fragst… Wincest ist äußerst beliebt, also warum nicht mal Sammy mit Bobby…?“
Jensen, der sich auch privat oft mit Mel unterhielt und daher längst über ihre Liebe zu Fanfictions Bescheid wusste, grinste und drehte sich sofort weg, als er Kripkes ernstes und auch recht verwirrtes Gesicht sah.
Und Jared rief vom Set aus, „Das ist aber nicht Dein Ernst, oder…?“ Schnell kam er auf sie zu und sah sie, fast flehend, an. „Ich mein, weißt Du, was Du da…“
Doch Mel bremste ihn. „Hey, seid ihr heute alle mit dem falschen Fuß aufgestanden? Das war ein Scherz, Ok? Ein Insider Gag. Kommt mal wieder runter.“
Die Anwesenden entspannten sich sichtlich.
„Also, was ist los?“, fragte Mel. „Was soll ich machen?“
Eric überlegte kurz und reichte ihr dann ein schwarzes Nachthemdchen. „Das anziehen und hübsch aussehen, während der Liebesszene mit Jared und dann genauso hübsch aussehen, wenn Dich Jensen erschießt.“
´Das kann nicht… Ich glaub… Scheiße…´
Mel rang nach Atem. Hatte sie sich verhört?
„Ich soll Sex haben mit Jared?“
Eric grinste, klopfte ihr auf die Schulter und drückte sie kurz. „Nein, Du hast gespielten Sex mit Sammy. 5 Minuten, wir haben nen Zeitplan.“

Das heiße Wasser floss über Mels Körper.
Immer wieder rief sie sich die Bilder vom vergangenen Tag ins Gedächtnis zurück.
Total aufgeregt war sie ans Set gekommen. Mit Hochsteckfrisur, hübsch zurechtgemacht und in dem schwarzen Hemdchen.
Sie hatte tief Luft geholt und war dann, etwas unbeholfen, zu Eric gestöckelt.
Mel war sich sicher gewesen, dass Jared schwer geschluckt hatte, als er sie erblickt hatte und auch Jensen hatte sie etwas „merkwürdig“ angesehen.
Hundertprozentig.
Aber das lag bestimmt daran, dass sie ein echt fettes Hinterteil hatte, wie sie fand und Jared grauste vor der Sexszene, während Jensen sich ins Fäustchen lachte, dass er nicht mit ihr drehen musste. Da war sie sich ganz sicher, musste einfach…
Nie im Leben würden sie…
„Da bist Du ja. Du kennst den Text?“
Mel hatte kurz genickt, Die Anspannung war ihr deutlich anzusehen gewesen.

Sie erinnerte sich nicht mehr, was dann passiert war. Es war, als wäre sie neben sich gestanden und hätte alles durch ein Milchglasfenster beobachtet.
Es war so unwirklich.
„Nimm mich, Sammy“, hörte sie sich in Gedanken selbst sagen, während sie das Duschgel auf ihrem Schwamm verteilte und dann anfing, ihren Körper einzuseifen.
Jared hatte sie stürmisch an ihrer Taille gepackt und dann leidenschaftlich geküsst. Hatte sie gestreichelt und Mel hatte das Gefühl gehabt, als wären seine Finger überall zugleich.
Er hatte sich so verdammt gut angefühlt und er roch einfach zum wahnsinnig werden. Mel war sich sicher, dass es keinen Mann auf der Welt gab, der so verdammt gut duftete.
Ihr Gehirn hatte sich zu dem Zeitpunkt bereits abgeschaltet. Sie hatte einfach funktioniert, hatte sich treiben lassen und sich Jareds Bewegungen und Aktionen hingegeben.
 Es raubte ihr den Verstand und als er ihr dann das Nachthemd über den Kopf gezogen hatte, hatte sie darum gebetet, dass um Gottes willen niemand auf ihre harten Nippel starren oder Jared gar ihre Erregung durch den Stoff des dünnen Höschens spüren konnte, während sie sich fragte, ob es ihm wohl genauso ginge wie ihr.

„Mel?“

Die Brünette erstarrte. Wieder einmal wurde sie aus ihren Gedanken gerissen und nun stellte sie erstaunt fest, dass sie eben dabei gewesen war, sich selbst zu streicheln und zu masturbieren, während sie Jareds Berührungen wegwusch und sie dem Gedanken an den Dreh nachhing.

„Mel, bist Du da?“

Schnell drehte sie das Wasser ab und schnappte sich ihren Bademantel.

Während sie ein trockenes Handtuch um ihren Kopf wickelte, eilte sie zur Tür und öffnete sie vorsichtig.

„Sorry, war unter der Dusche.“

Jensen stand an der Tür und starrte Mel an. Es kribbelte in seiner Magengegend, aber er besann sich auf das Eigentliche und versuchte, so cool wie möglich zu klingen.

„Um, entschuldige, ich wollte dich nicht stören. Ich… also… Jared wollte was mit Dir besprechen und ich…“

„Könntest Du ihm sagen, er soll bitte herkommen, ja?“, unterbrach ihn die Brünette.

„Ich hab in ner halben Stunde nen wichtigen Termin und die nächsten 3 Tage frei, also wenn es wichtig ist, müsste er…“ Das klang plump. Da war sich Mel ganz sicher.

Jensen wusste bestimmt was sie vorhatte. Hallo? Sie war nackt und hatte angeblich so gar keine Zeit? Nicht heute, nicht die nächsten 3 Tage? Und das wo sie bereits 50 Überstunden hatte (Wenn man beim Film so was überhaupt haben konnte), da sie immer Zeit für „ihre“ Jungs aufgebracht hatte.

Jensen war doch nicht auf den Kopf gefallen…

„Klar.“ Seine grünen Augen funkelten sie belustigt an (bildete sie sich zumindest ein) und dann war er auch schon wieder verschwunden.


„Ich weiß, es ist totaler Irrsinn, aber...“ Jared, ging einen kleinen Schritt auf Mel zu, packte sie, so wie er es eine Stunde zuvor gemacht hatte und küsste sie leidenschaftlich.

´Das kann nicht? Drehen wir? Träum ich? ´ Mels Gedanken überschlugen sich.

Jared war zu ihr gekommen und hatte irgendwelches Zeug gefaselt, sie hatte überhaupt nichts kapiert und nun küsste er sie?

Hektisch riss sie sich von ihm los. „Ich dachte, Du wolltest mit mir reden?“

Doch Jared zog sie zu sich zurück und küsste sie erneut. „Das tu ich ja.“

Mels Gedanken überschlugen sich erneut und sie beschloss, dass sie träumen musste. Definitiv.

Auf jeden Fall.

´Scheiß drauf´, dachte sie. Denn wenn sie träumte, dann konnte sie schließlich tun und lassen was sie wollte. Es war ihr Traum, nicht wahr?

Sie allein hatte Macht darüber und nur sie allein erlebte ihn - also was hatte sie zu verlieren?

Forsch grub sie ihre Finger in Jareds Nacken, während sie fordernd ihre Zunge in seinen Mund gleiten ließ.

Seine starken Arme umfassten sie und er drückte sie nun fest an sich.

Mel hatte während dem Dreh immer wieder darüber nachgedacht, ob er auch erregt war und hatte sich mehrfach dabei erwischt, wie sie ihren Unterleib etwas nach oben gedrückt hatte, um zu spüren, ob er... aber jetzt war das nicht mehr nötig.

Sie spürte ihn. Sie spürte seine Erregung in voller Größe und Härte und es raubte ihr nahezu den Verstand.

Jared stöhnte auf, während Mel den Duft seines After Shaves und seines Schweißes einsog wie ein lebenswichtiges Elixier.

Sie war sich sicher, dass kein Mann der Welt einen so gut riechenden Schweiß wie Jared hatte und gab sich dem hin.

Verlangend zog sie ihn mit sich, während sie sich auf den Boden gleiten ließ und verlangend die Beine spreizte.

Ohne lange rumzufackeln, griff sie an seine Jeans und zog den Gürtel auf.

Nestelte dann an den Knöpfen der Hose herum und streifte sie erwartungsvoll von seinem Hintern, während sie ihm begierig ihren Unterleib entgegenstreckte.

Jared biss ihr zärtlich auf die Unterlippe und stöhnte schwer auf, als er ihre Hand an seinem harten Schwanz spürte.

Er spürte wie die Erektion in ihm pochte und sein Schwanz vor Geilheit pulsierte; als Mel ihn noch einen Tick fester umfasste und dahin führte, worauf er seit Drehbeginn gewartet hatte.

Fordernd zeigte sie ihm den Weg und Jared spürte nur Sekundenbruchteile später die Hitze und Feuchte ihrer Liebesgrotte, die seinen Schwanz fordernd und eng umschloss.

Das geile Aufstöhnen Mels machte das Ganze nicht einfacher und Jared hatte wirklich alle Mühe, nicht die Kontrolle über sich zu verlieren und seinen Orgasmus in sie zu ergießen, noch bevor er überhaupt angefangen hatte.

Mel schien das zu spüren, denn sie drückte seinen Po fest nach unten und säuselte ihm dann verführerisch ins Ohr. „Fick mich so hart wie Du willst. Lassen wir das ganze Gefühls gedusel und das Vorspiel. Ich bin schließlich ein großes Mädchen und ich will nichts weiter, als hart und fest von Dir gefickt zu werden!“

Jared schluckte hart, doch das Angebot nahm er gerne an…


Seit 4 Wochen ging das nun schon.

Seit langen 4 Wochen fühlte sich Mel, als sei die die tollste Frau der Welt und das musste sie einfach sein oder wie erklärte es sich sonst, dass Jared Padalecki sie Tag für Tag in seinen Drehpausen aufsuchte und sie verführte, wo auch immer sie waren?

Egal ob in der Küche, im Waschraum oder draußen auf dem Produktionsgelände, wo er sie packte und zu seinem Wohnwagen zog; immer wieder suchte er sie auf und fickte sie beinahe um ihren Verstand.

Es war der Wahnsinn.


Doch so langsam fragte sie sich, ob es richtig war. Ob es wirklich das war, was sie wollte.

Sicher, Jared war heiß, das hatte sie bereits gewusst, als sie ihn als süßen, unschuldigen Jugendlichen in „Gilmore Girls“ angeschmachtet hatte und sie hätte sich nie, nie im Leben erträumt, dass er sie auch nur jemals mit seinem Hintern angucken, geschweige denn etwas anderes mit ihr tun könnte, aber irgendwie fühlte es sich falsch an.


„Mel, hast Du ne Minute für mich?“

Jensen sah sie besorgt an

´Genau das meinte ich`, dachte sich Mel, nickte Jensen zu und folgte ihm dann wortlos.

Im Laufe der letzten 4 Monate hatte sich eine starke Freundschaft zu Jensen entwickelt - auch etwas was sie nie für möglich gehalten hatte - und irgendwie stand da nun etwas zwischen ihnen.

Jensen rief sie nicht mehr so oft an wie vorher und auch so schien er etwas distanziert zu sein; und Mel fragte sich, ob er es wusste und ob das der Grund für sein verändertes Verhalten war…


„Wo gehen wir hin?“ Mel sah sich um und stellte fest, dass sie auf dem Gelände waren, nicht weit weg von Jareds Wohnwagen.

„Ich muss mit Dir reden. Alleine und ungestört“, war Jensens knappe Antwort. Er fasste sie an der Hand und zog sie mit sich.

Etwa 10 Meter hinter Jareds Wohnwagen stand ein weiterer und Mel wusste, dass dieser Jensen gehörte. Denn zu oft hatte sie sich heimlich aus Jareds Wohnwagen geschlichen und zu diesem hier geschaut, hatte überprüft, ob Jensen Licht anhatte oder ob er vielleicht davor stand.

Nicht, dass sie es geheim halten musste, was zwischen ihnen lief. Jared hatte das nie verlangt - aber es stand wie ein ungeschriebenes Gesetz zwischen ihnen.

Nervös wirkend kramte Jensen in seiner Hosentasche und zog dann seinen Schlüssel hervor.

Wenige Minuten später saßen die zwei dann in Jens (wie Mel ihn liebevoll nannte) Wohnwagen.

Mel starrte ihn fragend an, während er ihnen heißen Kaffee in zwei Tassen eingoss.

„Was ist los, Jen?“

„Gleich“, sagte er wieder kurz angebunden, fügte dem Kaffee noch Milch und Zucker hinzu und sah sie dann mit einem derartigen Hundeblick an, dass Mel fürchtete, sie könnte sich darin verlieren.

Jensen räusperte sich und sah verlegen zu Boden, während er nervös mit seinen Fingern spielte.

„Du hast bestimmt gemerkt, dass ich mich… na ja, dass ich irgendwie nicht mehr ich selbst war die letzten Wochen...“

Mel grinste. „Das kannst Du laut sagen. Ich hab schon überprüft, ob ich irgendwo nen Pickel hab und Du mich deshalb nicht mehr anschaust.“

Doch Jensen sprang nicht auf ihren kleinen Witz an, sondern musterte sie ernst und stand auf.

Eilig ging er um den Tisch und kniete sich dann vor ihr auf den Boden.

„Weiß Du, Mel, es ist nicht wie Du vielleicht denkst. Ich geh Dir aus dem Weg, aber nur, weil…“

„Weil was? Sag´s mir, J. Ich dachte, wir sind Freunde?“

„Ja genau das ist das Problem“, erwiderte Jensen. „Wir sind Freunde und Du und diese Freundschaft sind mir auch wirklich wichtig, ob Du mir das nun glaubst oder nicht. Aber…“

„Ja, aber was? Nun komm schon, Jen. Sonst muss ich Dir doch auch nicht jedes Wort aus der Nase ziehen!“

Der Brünette nickte. „Du hast Recht. Herrgott. Ich bin 31 und führ mich auf wie ein kleiner, verschüchterter Junge, “

Nun stand er auf, umfasste Mels Arme und zog sie zu sich hoch.

Ihr Gesicht war nur wenige Zentimeter von seinem entfernt. Sie blickte ihm direkt in seine grünen Augen und hatte - mal wieder, wie schon so oft davor - das Gefühl, als verliere sie sich darin...

´Reiß Dich zusammen, Mel. Verdammte Scheiße, reiß Dich zusammen! Du musst schon wissen, was Du willst. Und Du willst Jensen… Fuck, nein... Jared. Jared. Jared. Jared.´

Doch da spürte sie auch schon Jensens Hand in ihrem Nacken. Sah wie sein Gesicht Millimeter für Millimeter näher kam, während er ihr zuflüsterte, „Ich weiß, ich sollte unsere Freundschaft nicht aufs Spiel setzen für das, aber ich kann nicht… Ich ertrag´s nicht mehr, in deiner Nähe zu sein und Dich nicht zu küssen.“ Und dann berührten sich ihre Lippen und Mel konnte nicht anders, als diese Küsse zu erwidern.


Sie schwebte.

Jensen war ein unglaublich guter Küsser. So ganz anders als Jared.

Jared küsste wie ein junger Gott, ja. Aber mit Jensen war es... er küsste auch wie ein junger Gott - wie zwei, aber auf andere Art und Weise.

Zärtlicher.

Gefühlvoller.

Mel überlegte wie es denn wäre, wenn…

Hektisch löste sie sich von ihm und starrte ihn an.

„Das dürfen wir nicht, Jen. Es ist falsch. Es wäre nicht richtig…“

„Wegen unserer Freundschaft? Ich denke, das hab ich eben…“

Nein“, unterbrach ihn Mel, „Nicht unsere Freundschaft. Es ist wegen …“

„Pssscht!“

Forsch legte er ihr seinen Zeigefinger auf die Lippen und sah sie erneut an. Mel erwiderte seinen Blick und erkannte darin etwas, was sie nie in Jareds Augen gesehen hatte - aber bestimmt irrte sie sich. Das konnte nicht sein.

Und erneut verlor sie sich in einem noch sinnlicheren Kuss als dem zuvor. Genießerisch schloss sie die Augen und ließ sich treiben…


Heißer Atem auf ihrer Haut weckte sie aus ihrem Schlaf.

Irritiert sah sich Mel um. Sie war in einem Wohnwagen; wie so oft die letzten Wochen.

Aber: es war nicht Jareds…

„Jensen!?“

„Guten Morgen, Prinzessin“, sagte er augenzwinkernd, als er seine Lippen kurz von ihren Schultern löste und sie anlächelte.

„Hast Du gut geschlafen?“

Mel kramte hektisch in ihrem Gedächtnis. Was war letzte Nacht passiert? Sie hatte doch nicht ...

„Weißt Du...“, unterbrach Jensen ihre Gedanken. „…Ich mag diese kitschigen Filme eigentlich überhaupt nicht und diese Briten haben wirklich einen furchtbaren Akzent, aber ich könnte mich daran gewöhnen mit Dir „Pride & Prejudice“, „Dirty Dancing“ oder irgendnen anderen Weiberkram anzugucken, während wir ...“

“… aneinander gekuschelt auf dem Bett liegen und ich nach der Hälfte des Films einschlafe“, vollendete Mel den Satz fragend.

Jensen zwinkerte erneut. „Genau das.“

„Hör zu, Jen, ich…“

„Willst Du Kaffee?“, fragte sie Jensen, als hätte er sie gar nicht gehört.

„Hör zu, Jen, nein. Ich muss arbeiten. In ner halben Stunde ist euer Drehbeginn und ich muss das Frühstück vorbereiten und Einkäufe erledigen. Cindy wartet bestimmt schon auf mich.“

Jensen sah sie schmollend an. „Dann willst Du nicht mit mir…?“

“Doch“, unterbrach ihn Mel erneut. „Jen, ich bin gern mit Dir zusammen, das weißt Du. Als Freund. Ich liebe Dich - wie man einen Freund eben liebt; und gestern Abend… es war…“

Mel sah die Verwirrung in seinen Augen und hatte Angst ihn mit ihren weiteren Worten - mit dem, was sie wirklich dachte - weh zu tun. Deshalb machte sie es kurz.

„Ich muss wirklich gehen. Können wir uns später treffen und darüber reden, bitte? Cindy kann echt ungemütlich werden.“

Jensen lachte nun laut auf. „Oh ja, ich weiß. Ganz schön eigenwillig, die Gute.“


Mel versuchte, beiden J´s, so gut es ging, aus dem Weg zu gehen.

Wenn immer sie einen der beiden sah, versteckte sie sich in einer nahe gelegenen Nische, die es hier Gott sei Dank haufenweise gab und versuchte, ihre Gedanken zu ordnen.

Es war so verdammt falsch. Ihre Gefühle fuhren Achterbahn..

Seit sie gestern Abend den Kuss von Jensen erwidert hatte, hatte sie die wirrsten Gedanken.

Sie hatte sich überlegt, wie er sich anfühlte und ob er sie wohl gern genauso hart und verlangend vögeln würde, wie es Jared stets tat. Oder ob er sie erst langsam verwöhnen und dann zärtlich und liebevoll…

„STOP!“, schalt sich Mel selbst und schüttelte energisch ihren Kopf. Das durfte sie nicht zulassen. Das durfte nicht…´und was wäre, wenn ich mich von Jensen zärtlich küssen lasse, während mich Jared hart und fordernd vögelt? Oder mich Jensen von hinten nimmt, während ich über Jared knie und seinen Schwanz mit meinem Mund bearbeite?´ wieder schüttelte sie den Kopf.

Das ging definitiv zu weit.

Sie war ein durchtriebenes Luder und würde dafür in die Hölle fahren, da war sie sich ganz sicher.

Mit diesem eben gedachten Gedanke, hatte sie sich zu 100% das Ticket in die Unterwelt gesichert und zwar ohne Rückfahrschein und ohne 14 tägiges Umtauschrecht.

´Was aber wenn nun Jensen und Jared sich gegenseitig vögeln, während ich sie dabei beobachte und mir selbst die Muschi streichle… Hör auf Mel, Hör auf´

Sie war eine der wenigen Sammy- und Dean-Girls, die nicht auf Wincest standen. Weder lesender- noch Schreibenderweise, also warum zur Hölle verslashte sie dann gerade eben JENSEN und JARED miteinander? War doch genau dasselbe in grün und dazu noch eklig und abartig…

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Es war weit nach Mitternacht, als sich Mel langsam Jareds Wohnwagen näherte.

Sie hatte bestimmt 3-mal eiskalt geduscht, um ihre wilden Gedanken von sich zu spülen, aber nichts hatte geholfen.

Sie hatte es weitgehendst vermieden den Jungs unter die Augen zu treten und hatte mehrfach Cindy vorgeschickt, wenn nach Essen oder dergleichen verlangt worden war, aber sie wusste auch, dass das keine Lösung auf Dauer war.

Vielleicht sollte sie sich einfach Jim anvertrauen? Er kannte die Jungs jetzt seit 4 Jahren und wusste mit Sicherheit wie sie tickten.

Vielleicht hatte er eine Lösung. Aber auf der anderen Seite: wieso sollte sie ihn damit belasten?

Jim war froh, wenn er Feierabend hatte und in Ruhe mit seiner kleinen Maddie telefonieren konnte und überhaupt… Warum sollte sie ihn da mit reinziehen??

Zögernd klopfte sie 3-mal an die Tür des Wohnwagens und trat dann ein, wo sie bereits von Jared erwartet wurde.


Mel spürte einen stechenden Schmerz, als Jared tief und verlangend in ihr Hinterteil eindrang.

Diese Art von Sexualpraktik übte sie eigentlich gar nicht aus.

Sie war ihr zuwider und sie hatte bisher große Angst vor den Schmerzen gehabt, aber heute war sie so aufgegeilt, dass es ihr einfach nicht gereicht hatte von Jared auf „normale“ Art und Weise gevögelt zu werden.

Sie wollte mehr.

Krampfhaft zog sich ihre Öffnung zusammen und Mel versuchte sich zu entspannen.

Immer wieder schweiften ihre Gedanken ab.

Sie sah sich und Jensen, küssend; in seinem Wohnwagen; händchenhaltend zum Bett rübergehend…

Langsam entkrampfte sie und machte sich frei.

Nach nur wenigen Sekunden spürte sie wieder diesen brennenden Schmerz, als Jared tief in sie eindrang.

Mel atmete mit stoßartigen Atemzügen ein und aus, versuchte sich auf den Gedanken an Jensen festzuhalten, während sie gegen den pochenden Schmerz in ihrem After ankämpfte.

Sie könnte Jared sagen, er sollte aufhören, aber sie wollte es. Irgendwie. Auf kranke Art und Weise, die sie selbst nicht verstand.

Mel hörte Jared schwer atmen. Die rasch aneinander folgenden Atemzüge, die Jared ausstieß, sagten ihr, dass es ihn total scharf machte, sie in den Arsch zu ficken, während sie unter ihm lag und hoffte es wäre bald vorbei.

Schmerzhaft verzog sie ihr Gesicht zu einer Grimmasse und atmete hart ein und noch härter aus.

Sie war sich sicher, dass ein Kind zu kriegen, nur halb so viele Schmerzen verursachte oder dieses Gefühl dem der Entbindung ziemlich nahe kommen musste.


Das Klopfen an der Tür hörte sie nicht.

 Ebenso wenig , dass die Tür geöffnet wurde....




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