All Holloways Eve, Teil 3


 




Buffy erwachte unter starken Schmerzen und unter Beobachtung zweier funkelnder, gelber Augen auf dem Dachboden ihres Hauses. Sie fühlte sich wie ausgekotzt und völlig leer.
Als sie wieder einigermaßen einen klaren Gedanke fassen konnte, erinnerte sie sich daran, was geschehen war und griff hektisch an ihren Körper.
Ja, das fühlte sich gut an! Ethan hatte ihr ihren Körper zurückgegeben und sie fragte sich, wozu das Ganze gut war. Doch noch ehe sie darüber grübeln konnte, tat sich vor ihr ein helles, gleißendes Licht auf.
Buffy erschrak zutiefst, denn in diesem Licht erschien eine Gestalt.
Dawn hatte ihr einst erzählt, dass ihre Mom ihr erschienen war und die Schilderung darüber, glich genau dem Szenario, was sich ihr nun bot.
"Mom?", sie glaubte nicht wirklich, dass sie ihr erscheinen würde, aber was, oder besser gesagt WER, war es dann?
Buffy schärfte ihre Instinkte, die sie die letzten Jahre so vernachlässigt hatte und hielt sich bereit.
"Buffy Summers? Ich bin Penny Halliwell, die Großmutter der mächtigen Drei!" Damit hatte die ehemalige Jägerin nun wirklich nicht gerechnet!

In der Highschoolhalle herrschte derweil ein reges Treiben.
Während Willow und Xander nur Augen füreinander hatten, hatte sich der Rest der Scoobies unter die pubertierende Meute gemischt und führte angeregte Gespräche oder tanzte ausgelassen. Nur Giles saß mit Kyle am Ende des Saals und beobachtete alles mit Argusaugen.
Giles hatte Kyle offenbart, dass ihm Sam und all das hier sehr merkwürdig vorkamen; woraufhin Kyle gestanden hatte, dass er diese Lehrerin noch nie ausstehen konnte.
Nun beobachteten sie also beide Buffys Freundin und stellten fest, dass sie sich sehr auffällig benahm. Sie schien nervös zu sein und schwitzte stark.
Giles fragte sich, ob sie hinter der Schlangeninvasion steckte und was das Ganze zu bedeuten hatte. Deshalb bemerkte er auch nicht das aufgeregte Wuseln im Korridor.
Die kleinen tapsenden Schritte, die sich der Halle in schneller werdender Folge näherten...

"Sie sind tot!", das war das Einzige, was Buffy von sich geben konnte.
"Ich weiß, meine Liebe! Aber ich bin hier, um Dir zu helfen. Weißt Du eigentlich, welchen Schaden Du angerichtet hast?"
Doch Buffy kapierte mit keinem Stück was Penny von ihr wollte: "Ich verstehe nicht!"
"Du weißt, welche Macht dieses Haus hat, oder? Es kommt nicht von ungefähr, dass wir Dir sozusagen dieses Haus in den Schoss gelegt haben, Buffy.
Es ist seit Generationen im Besitz der Halliwell-Frauen gewesen, um das Böse fern zu halten und als meine Enkelinnen beschlossen, ein neues Leben zu führen, brauchten wir eine Besitzerin, die verantwortungsvoll und stark genug war, um dieses Haus zu schützen."
"Aber, wie--?" Buffy verstand immer noch nicht.
"Du bist die Jägerin und hast mächtige Freunde. Aus diesem Grund haben wir Dich auserwählt. Du warst so töricht, meine Liebe!", beendete Penny enttäuscht ihren Satz
"Töricht? Aber was hab ich denn getan?"
"Du hast das Haus an einen der gefährlichsten Männer in diesem Universum überschrieben und wenn er es schafft den Nexus zu rufen, dann ist alles verloren. Nur meine Enkelinnen könnten dem ein Ende setzen, aber sie wären sicher nicht begeistert. Nicht zuletzt, weil ich sie nicht warnen kann."
In dem Moment bebte es unter Buffys Füßen. Die Wände wackelten, der Fußboden vibrierte.
"Buffy, beeil Dich, bevor es zu spät ist!!" Und ohne zu wissen, wie sie das anstellen sollte, machte sich Buffy auf in den Keller.

Ethan stand anmutig inmitten des Pentagramms und zelebrierte das Ritual, um an die Macht des Nexus zu kommen.
Er schwelgte in Vorfreude auf dieses Ereignis und die Ekstase stieg in ihm hoch.
Drusilla saß währenddessen sauer auf den Kellerstufen und war noch immer enttäuscht, dass er nicht den Körper der Jägerin behalten hatte - zu gern hätte sie damit gespielt.
Als ein greller Blitz aufstach, drehte sich Ethan auf einmal zu ihr um und starrte sie böse an.
"Was ist los, Liebling?", fragte sie, doch Dru bekam keine Antwort.
Als sich ein Loch auftat, inmitten des Pentagramms, kam Ethan auf sie zu, packte sie unwirsch am Arm und raunte ihr zu: "Danke für deine Dienste. Du wirst nun nicht mehr gebraucht"
Und noch ehe Drusilla begriff was los war, schleuderte er sie in den Strudel der Öffnung, in den sie mit einem lauten Kreischen gesogen wurde.
"Let the Show begin!"

Buffy stand währenddessen an der Kellertür und vernahm gerade noch Drusillas erschrockenen Schrei, als sie die Tür aufriss.
Das Szenario, welches sich ihr bot, war erschreckend, doch als sie Ethan daran hindern wollte, weiter zu machen und ansetzte, um die Treppen runter zu sprinten, sah sie nur noch wie schwarzer Rauch aufzog und Ethan zu verschlingen schien.
Sein Körper wurde eingehüllt von dem schwarzen Nichts und Buffy konnte nichts weiter tun, als dies mit offenem Mund zu verfolgen.

Sam verabschiedete sich von ihrem Gesprächspartner, sah sich hektisch um und verschwand dann Richtung Toilette.
Giles schaute zu Kyle, die beiden nickten sich zu und als sie gerade aufstehen wollten, um die Lehrerin zu verfolgen, wurde die Tür zur Halle aufgerissen und lauter grüne Kreaturen sprangen, laute, aufdringliche Geräusche machend, mitten in den Raum.
Eine junge Frau, die sich gerade angeregt mit Dawn unterhalten hatte, schreckte auf und gab einen gellenden Schrei von sich.
Als sich Dawn umdrehte und die Kreaturen erblickte, huschte ein leichtes Lächeln über ihr Gesicht und sie sagte an Connor gewandt: "Siehst Du. Ich hab Dir doch gesagt, ich will Weihnachten!"
"Was zum Geier...?" Robin löste sich von Faith und sah wie gebannt auf die ´Tierchen´ herab, als Faith verkündete: "Oh mein Gott. Das sind Gremlins!" Und dem war genau so. Kleine hungrige Gremlins, die in Massen hereinstürmten, füllten den Saal, auf der Suche nach etwas Essbarem.
Die, die nichts fanden, machten sich einen Spaß daraus, Teenager zu jagen.
Hätte Kyle es nicht besser gewusst, hätte er gedacht er träumte. Doch noch ehe er darüber sinnieren konnte, wurde er auch schon von einer der Kreaturen angesprungen.

Rauch umnebelte das Halliwellhaus. Ein greller Lichtstrahl tat sich auf und einige Sekunden später stand das Haus unter einem Schutzwall, der ein so glühendes Licht von sich gab, dass die Augen brannten.
Buffy hatte sich halbwegs von ihrem Schrecken erholt, als Ethans Gestalt auch schon wieder sichtbar wurde und er sich bedrohlich zu ihr umwandte: "Die Zeit ist gekommen."
Buffy wollte reagieren, doch sie konnte nicht.
Ethans Haare waren ebenso schwarz wie seine Augen. Sein Gesicht verzerrt.
Mit einer Handbewegung trieb er die Jägerin nach draußen und im nächsten Moment wurde die Tür zugeschlagen.
Buffy richtete sich so schnell sie konnte auf und wollte erneut in den Keller, doch die Tür schien wie verschweißt.
Also machte sie das Einzige, ihr logisch Erscheinende und rannte zurück auf den Dachboden.
Penny Halliwell stand noch immer vor dem Fenster. Diesmal aber mit Gesicht aus selbigem gewandt und als sie sich umdrehte, stand großer Kummer darin geschrieben "Es ist zu spät!"
"Was heißt hier: Zu spät? Wir müssen was tun!" Buffy hatte zwar keine Ahnung, was genau das hier alles bedeutete, aber einen Kampf hatte sie noch nie verloren und so sollte es auch bleiben!
"Die Einzigen, die uns jetzt noch retten können, sind meine Enkelinnen!", stellte Penny fest.
"Dann bringen Sie mich zu ihnen!", befahl Buffy.
"So einfach ist das nicht! Der Schutzwall..."Penny deutete aus dem Fenster: "Er lässt nicht zu, dass irgendetwas Gutes das Haus verlässt oder gar betritt. Wie sollten meine Enkelinnen hier rein kommen?"
Doch Buffy hatte eine Idee.

Die anwesenden Schüler, der San Francisco High, rannten um ihr Leben oder blieben wie versteinert stehen und kreischten wild durcheinander, während die Scoobies alle Hände voll zu tun hatten, die kleinen bissigen Biester von sich zu drängen oder andere Leute vor ihnen zu retten.
Willow hatte sich von Xander gelöst und gab einen Feuerzauber nach dem Nächsten von sich, um die kleinen Kreaturen zu vernichten, als sie plötzlich eine Stimme vernahm und inne hielt.
Sie lauschte andächtig, dann schaute sie zu Xander und sagte "Ich bin gleich wieder da!", und rannte aus der Schule hinaus auf den Hof.

"Buffy?", fragte sie als sie draußen angekommen war.
"Willow, Du musst zu mir nach Hause kommen, schnell!" Die Jägerin war aufgewühlt.
"Buffy. Was ist los? Wie kannst Du…?", doch da wurde sie von ihrer Freundin unterbrochen: "Komm schon. Ich erklär Dir alles später!" und die Hexe tat, wie ihr aufgetragen.

Einige Sekunden später stand sie, wie angewurzelt, vor dem Haus und starrte es an.
Als sie es betreten wollte, wurde sie von einer unsichtbaren Wand zurück geschleudert und landete hart auf dem Asphalt. Also beschloss Willow mit Buffy telepathischen Kontakt aufzunehmen.
"Ich bin hier, aber ich komm nicht rein. Was zum Teufel ist hier los?"
Buffy, die vom Dachboden aus sah, was unten von sich ging, hielt sich erneut an Penny fest, um mit Willow kommunizieren zu können. Sie erzählte was los war und wie ihr Plan aussah.
"Nie im Leben!" Willow war entrüstet, als sie von dem Vorhaben erfuhr: "Das kannst Du mir nicht antun."
"Doch das werde ich Dir antun, Willow. Es gibt keine andere Möglichkeit! Tu es oder wir sterben alle!"
Willow konzentrierte sich, es widerstrebte ihr zwar, aber was hatte sie für eine andere Möglichkeit?
Luft wirbelte umher, ihre roten Haare flatterten von der Brise, die sie umgab, ihre Haare bekamen schwarze Strähnen und nahmen nach und nach komplett diese Farbe an.
Als Willow schreiend die Augen wieder öffnete, blickte sie mit schwarzen Augen auf das Haus: "Ich komme, Buffy!", meinte sie und begab sich hinein.

Buffy erschrak, als sie Willow so vor sich sah und alte Erinnerungen wurden wach. Schnell sprach Penny den Gegenspruch und Willow wurde wieder sie selbst!
"Alles okay?", fragte sie verwirrt.
"Ja alles in Ordnung! Willow, das ist Penny Halliwell...", doch noch ehe Buffy weiter sprechen konnte, brach Willow in Begeisterungsstürme aus: "Oh mein Gott, Mrs. Halliwell, welche Ehre!", und rannte freudig auf die alte Dame zu.
"Willow!" Buffy verstand ihre Euphorie, aber dafür war nun wirklich keine Zeit.
"Entschuldigt. Was muss ich tun?" Willow war ganz aufgeregt und hatte keine Ahnung, wie sie sie aus dem Schlamassel bringen sollte, doch da erklärte ihr Penny auch schon die weiteren Schritte.

Washington DC: 
Piper hatte beschlossen, sich einen gemütlichen Abend mit ihrem Mann und ihren Kindern zu machen.
Paige war mit ihrer neuesten Flamme Jonathan aufgetaucht, um den Kids kurz eine Kleinigkeit vorbei zu bringen.
Als alle gemütlich zusammen saßen, klingelte es an der Tür.
"Ich mach auf", rief Paige und schaute dann schuldbewusst zu Piper: "Sorry, alte Angewohnheit."
"Kein Problem", erwiderte Leo freundlich: "Fühl Dich wie zuhause."
Als Paige öffnete, stand eine fröhliche Phoebe vor ihr, in einem super heißen Hexenkostüm.
"Wow, die heißeste Hexe, seit es Magie gibt", Paige war sichtlich beeindruckt.
"Hi. Du bist ja auch hier! Ich wollte nur schnell meinen Neffen ´Hallo´ sagen und dann verschwinden. Dean wartet auf mich."
Die Schwestern waren glücklich, sich wieder zu sehen. Nachdem sie nun ihr lang ersehntes ´normales´ Leben führen konnten, hatten sie kaum noch Kontakt miteinander und daher waren solche Momente eher selten.
Nun saßen sie also zusammen und tauschten sich darüber aus, was es bei ihnen so Neues gab, als Phoebe auf einmal von einer heftigen Vision geschüttelt wurde...
"Phoebe!" Piper war besorgt.
Soviel sie wusste, hatte ihre Schwester keine Visionen mehr gehabt, seit sie das Halliwell-Anwesen verlassen hatten und das war nun mindestens 3 Jahre her!
"Unser Haus." Phoebe war genauso erschrocken, wie Piper und starrte vor sich hin: "Der Nexus. Granny und eine blonde Frau, etwa in unserem Alter."
"Was?" Leo war verwirrt.
"Ich weiß nicht, ich weiß nur, dass es kein gutes Zeichen ist. Es sieht so aus, als würde der Nexus heraufbeschworen. Wir müssen nach San Francisco, auf der Stelle!"
"Nein!" Piper klang bestimmt und gleichzeitig ärgerlich. "Hast Du schon vergessen, warum wir dort nicht mehr wohnen? Ich werde nirgends hin gehen, Phoebe! Ich werde hier sitzen und mir mit meinem Mann und meinen Söhnen einen schönen Halloweenabend machen. Vergiss es!"
Doch in dem Moment erschien auch schon Willow.
Sie hatte durch Pennys Kontakte zu den Ältesten, vorübergehend die Macht eines Wächters des Lichts erhalten und diese hatten dann die drei Hexen geortet und Willow gesagt, wie sie sie finden konnte.
"Hi!" Willow war aufgeregt, jetzt standen die mächtigen Drei also vor ihr. Lebendig und wahrhaftig. Ihre Knie zitterten. So hatte sie sich das letzte Mal gefühlt, als sie zum ersten Mal mit Oz geschlafen hatte.
"Oh mein Gott." Piper holte aus und wollte sie einfrieren, doch Leo hielt sie auf: "Nein, warte. Das ist Willow Rosenberg. Eine Freundin der Jägerin."
Alle 4 Frauen starrten ihn an und Leo versuchte schnell zu erklären: "Sie ist eine Hexe und da ich ein Ältester war, weiß ich natürlich auch wer sie ist!"
"Die Jägerin gibt’s wirklich?" Paige war erstaunt.
"Klar!" Willow hatte sich wieder eingekriegt und antwortete nun für Leo: "Buffy ist in Schwierigkeiten. Kurzerklärung: Sie wohnt jetzt in eurem Haus. Ethan Rayne hat den Nexus beschworen. Er ist böse, hat sich aber noch nicht die komplette Macht angeeignet. Ich nehm euch mit, ihr zaubert ein bisschen und alles wird gut!", nun strahlte sie und musste erst mal ordentlich Luft holen.
Als die Schwestern ihr nicht antworteten, überreichte sie ihnen je ein Fläschchen mit einer dunkelgrünen, brodelnden Substanz darin und erklärte: "Ihr trinkt das. Es hält etwa 5 Minuten an. Phoebe, Du kommst mit mir. Paige und Piper, ihr zwei zusammen. Leo, Du bleibst bei Wyatt und Chris."
"Was ist das?", wollte Paige wissen, da fing Piper auch schon wieder damit an, dass sie nirgends hin gehen würde, doch Phoebe hielt ihr den Mund zu: "Erzähl weiter, Willow!"
"Okay. Dieses Gebräu macht euch kurzzeitig zu dunklen Hexen, das ist nur, damit wir in das Haus können. Sobald wir da sind, wird euch eure Großmutter alles Weitere erklären."
"Grandma ist auch da?" Phoebe freute sich. Schon lange hatte sie ihre Großmutter nicht mehr gesehen und egal, welches Leben sie nun führten, sie wusste, dass es ihre Heilige Pflicht war, alles zu tun, damit der Nexus wieder geschlossen werden konnte und sie war einfach zu gespannt darauf, die Jägerin kennen zu lernen.
"Seid ihr bereit?" Und als zumindest zwei der Schwestern nickten, nahm auch Willow ihren Trank und die vier Frauen verwandelten sich.
Wieder umgab sie eine Windböe, die Haare flatterten darin und schwarze Strähnen verteilten sich im gesamten Haar, bis alle 4 Hexen komplett verwandelt waren.
Leo war erschrocken und Chris fing zu weinen an, da er nicht verstand, was da los war.
"Bereit?" Willow packte Phoebe, Paige packte die sich sträubende Piper und dann beamten sie sich davon.

 


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