All Holloways Eve, Teil 4


 




Giles, Connor und Kyle hatten es zwischenzeitlich geschafft, alle ´Zivilisten´ zu evakuieren. Doch die grünen Monster schienen immer mehr, anstatt weniger zu werden.
"Wie, verdammt noch mal, sollen wir die loswerden?", fragte Giles in einer für ihn ganz und gar untypischen Art und stand kurz vor einem Nervenzusammenbruch.
"He, ich weiß wie. Wir rufen Buffy an und sie sprengt die Schule in die Luft. Darauf ist sie doch spezialisiert!" Xander konnte gar nicht verstehen warum ihn alle so anschauten, er hatte das schließlich vollkommen ernst gemeint.
"Xander hat gar nicht so Unrecht. Kennt ihr nicht den Film? Wir sperren die Viecher hier ein, setzen alles unter Wasser und jagen´s dann in die Luft!", gab Dawn zu verstehen und Faith freute sich: "Hört sich nach Spaß an."
Gesagt, getan. Die Freunde sprinteten los und rannten so schnell wie möglich aus der Tür.
Draußen angekommen, versuchten sie, sie zu schließen, aber die kleinen Monster drückten wie verrückt dagegen.
"Willow, ein Schließzauber." Xander bat seine Frau nicht gern darum zu hexen, aber heute musste es sein.
"Willow?" Er hatte nicht bemerkt, dass sie gegangen war und blickte sich nun hilfesuchend um.

Buffy erschrak sich, als die vier Hexen plötzlich vor ihr auftauchten. Doch als sie Willow sah, war sie erleichtert: "Hey. Bereit? Ich glaub, uns bleibt nicht mehr viel Zeit!"
"Du bist Buffy? Und Grandma, Du bist auch hier!" Paige war so glücklich. Das war ja wie Weihnachten und Ostern zusammen.
Doch Penny hatte keine Zeit für Gefühlsduseleien und trieb ihre Enkelinnen an zu handeln: "Es ist bald so weit. Ich spüre die enorme Macht! Sie wird von Minute zu Minute stärker und wenn sie erst mal durchgedrungen ist, kann ich nichts mehr machen, dann muss ich gehen." Penny wirkte sehr verzweifelt.
Willow, der eben einfiel, dass sie ihre Freunde zurückgelassen hatte, ohne Bescheid zu geben, äußerte jedoch in diesem unpassenden Moment noch eine kleine Bitte: "Ich... könnte ich diese Fähigkeit wohl kurz behalten? Ich muss meinen Freunden in der Highschool Bescheid sagen und dann bin ich sofort wieder da!"
Penny widerstrebte es, doch als sie das flehende Gesicht der Hexe sah, gab sie nach: "Du hast 10 Minuten!", und Willow verschwand auf der Stelle. Dann wandte sie sich wieder ihren Enkelinnen zu, die mittlerweile fröhlich schnatternd um Buffy rum standen und sie ausfragten.

Willow fand sich vor der Highschool wieder. Zu ihrem Erstaunen standen jede Menge Schüler hier draußen herum. `Zigarettenpause´, dachte sie sich und machte sich dann auf zur Halle, um ihre Freunde zu suchen. Hatte sie doch völlig vergessen, dass die Gremlins hier ihr Unwesen trieben.
Dort angekommen, sah sie wie Xander verzweifelt umher rannte und anscheinend nach etwas suchte, während die anderen krampfhaft und mit aller Macht die Tür zuhielten.
"Was macht ihr denn für witzige Spielchen?", fragte sie.
Da kam auch schon Xander angerannt: "Willow! Wo warst Du denn? Schnell, ein Schließungszauber."
Sie verstand zwar nicht, was das alles zu bedeuten hatte und warum heute alle wollten, dass sie zauberte, aber zum Fragen war schließlich keine Zeit: "Verschlossen", und mit einer Handbewegung hielt die Tür, als sei sie zugeschweißt.
"Wo warst Du denn? Wir brauchen deine Hilfe!" Dawn schaute sie vorwurfsvoll an.
"Na, bei Buffy. Sie braucht auch Hilfe... Was zum Teufel ist hier eigentlich los?"
"Regenzauber und Strom oder Dynamit... irgendwie so was. In die Halle. Schnell." Giles hatte sich der Hektik angepasst und schaute die Hexe mit hochgezogener Augenbraue an, so dass sie gar nicht anders konnte: "Regen ergieße Dich in der Halle der San Francisco High, auf dass sie überschwemmt werde" und als Willow geendet hatte, hörten sie die schweren Regentropfen und ein lautes Quietschen und Kreischen aus der Halle ertönen. "Jetzt?"
"Ja. Schnell!" Giles drängte weiter.
"Blitze, entladet euch, Gewitter fahre hernieder und rette uns vor dem Bösen!" Wieder das Quieken, doch diesmal übertönt von grauenvollen Angst- und Klageschreien.
"Danke, mein Schatz" Xander war erleichtert, nahm seine Frau in den Arm und küsste sie leidenschaftlich.
Doch bevor ihr die Luft abgeschnürt wurde, sagte sie: "Ich muss weg. Kommt zu Buffys Haus. Ich erklär euch alles später"
Und so wie sie aufgetaucht war, war sie auch schon wieder verschwunden.

Penny machte sich schon langsam Sorgen und auch die Schwestern wurden nun unruhig, denn sie spürten die gewaltige Macht, die sie umgab.
Paige wollte ebenso Teleportieren, doch da stand auch schon Willow vor ihnen und meinte lässig: "Es kann los gehen!"
Die Schwestern nahmen nun also Buffy, die ja eine wichtige Rolle spielte, da sie den Schlamassel erst zugelassen hatte, und Willow an der Hand. Dann begaben sie sich um das Pult, wo einst das Buch der Schatten seinen Platz gefunden hatte und riefen laut: "Die Macht der Drei kann keiner entzweien. Die Macht der Drei kann keiner entzweien! Ihr Ahnen der Halliwell-Frauen, erscheint uns und steht uns bei. Das Böse soll weichen aus diesem Haus und Friede, sowie das Gute soll wieder seinen Platz einnehmen!"
Sobald sie es ausgesprochen hatten, erschienen lauter kleine Lichtkegel, aus denen sich Gestalten bildeten. Die Geister aller Halliwell-Frauen waren erschienen, um ihnen beizustehen. Unter anderem auch Patty Halliwell, die ihre Töchter anstrahlte, und neben ihr, ihre älteste Tochter Prue.
Phoebe und Piper standen die Tränen in den Augen, als sie die zwei erblickten.
Die Halliwell-Geister taten nun das Gleiche, wie die Drei mit Buffy und Willow, und fassten sich an den Händen.
Ein Singsang war zu hören und eine reine, helle Energiequelle entsprang von ihnen, schwebte in der Luft und ging über auf Phoebe, Piper und Paige.
Die drei sprachen, sobald die Kraft auf sie übergegangen war: "Für niemand allein, aber für jeden gedacht, aus alter Zeit kommt diese Macht. Nun muss sie verschwinden und keiner soll sie mehr finden, nichts sich an sie binden!"
Und als sie es wiederholten stimmten Willow und Buffy mit ein, als hätten sie extra dafür geübt. Sie wussten nicht, woher sie den Spruch aufsagen konnten, aber sie taten es einfach.

Ethan fühlte, wie ihm die Kraft, die er eben noch aufgesogen hatte, auf einmal wieder mit starker Macht entrissen wurde. Er war verstört, da er nicht wusste, woher es kam, aber er konnte auch nichts dagegen tun und wie er so völlig erstaunt da stand, verschwand der Schatten, ebenso wie Drusilla im Loch des Nexus.

Penny fühlte, dass der Schatten nun gebannt war und gab ihren Enkelinnen Zeichen, dass sie weiter machen sollten.
Den folgenden Spruch mussten sie nun dreimal hintereinander aufsagen und Buffy und Willow stimmten diesmal von vornherein ein: "Ich bin das Licht, Dein teuflischer Schatten bezwingt mich nicht. Kehret zurück in die Dunkelheit und verweile dort in alle Ewigkeit. Du finstere Macht, sei nun verbannt, dafür ist dies Licht dir der Garant."
Und als sie fertig waren, kreiste ein grelles Licht vor ihnen und verschwand.
Die Hexen schauten sich glücklich an, während die Geister der Halliwell-Frauen sich davon machten. Der Schutz um das Haus verschwand ebenso, während Ethan sich um Keller grün und blau ärgerte und die Welt nicht mehr verstand.
Dawn, Connor, Giles, Kyle, Faith und Robin hatten das Szenario von draußen beobachtet und starrten nun fassungslos auf das Haus, das wieder normal aussah.
Als sie ihre Fassung wieder zurück hatten, stürmten sie das Haus und rannten geradewegs in Ethan Rayne, der sich auf den Weg zum Dachboden machen wollte.
"Du?" Giles war sichtlich erstaunt ihn hier zu sehen. "Kein Wunder, dass hier soviel Trouble herrscht! Hätte ich mir doch gleich denken können. Ist ja nicht das erste Halloween, dass Du uns versaust!" Dann holte er aus und versetzte ihm einen heftigen Schlag mit der Faust ins Gesicht.
Gerade in dem Moment kamen Willow und Buffy die Treppe runter gerannt.
Phoebe, Piper und Paige wollten sich zuvor noch von ihrer Grandma verabschieden.
"Gut gemacht, weniger Arbeit für mich!" Buffy war leicht amüsiert über den am Boden liegenden und aus der Nase blutenden Ethan, während Willow fragte: "Wo ist der Vertrag?" Dann rannte sie an ihren Freunden vorbei in den Keller und suchte danach.
Als sie ihn gefunden hatte, ging sie damit nach oben, hielt ihn ihrer Freundin vor die Nase und frotzelte: "Brauchst Du den noch?" und als Buffy sie wütend anschaute, nahm sie ihn zwischen zwei Finger und rief: "Verglühe. Auf ewig seist Du verbrannt!" und der Vertrag, in dem Buffy Ethan das Haus überschrieben hatte, löste sich in Luft auf.
Da kamen auch schon die mächtigen Drei die Treppe runter.
"Wie sieht´s aus? Süßes oder Saures?", fragte Paige gut gelaunt und die Freunde brachen in schallendes Gelächter aus.

Knapp acht Wochen später hatten sich alle wieder im Holloway Anwesen eingefunden. Nur, dass sie diesmal edle Kleidung trugen und auch Phoebe mit Dean, Paige, Piper, Leo, Wyatt und Chris anwesend waren.
Dawn hatte sich riesig gefreut, endlich alles weihnachtlich dekorieren zu dürfen und Buffy hatte ihrem Drang kein einziges Mal zu bremsen versucht. Zur Feier des Tages war Hank Summers gekommen und hatte sich mit seiner Tochter ausgesprochen und versöhnt, was Dawn umso glücklicher machte.
Nun saßen alle beisammen an einer riesigen Tafel, die Willow herbeigezaubert hatte und aßen Truthahn, während Buffy ihnen erklärte, was genau nach Halloween passiert war.
"Ethan hatte erfahren, was es mit dem Nexus auf sich hatte und dass ich jetzt das Haus besitze. Nun ja, es war ja kein Geheimnis, dass ich meiner Berufung abgeschworen hatte, um ein normales Leben zu führen und so war es ein Leichtes für ihn, hier einzudringen und sich das Haus anzueignen."
"Ja, aber wie konnte das passieren?", wollte Piper wissen.
"Ich hatte einfach nicht mehr die Kraft, mich der Hypnose von Drusilla zu entziehen und den Rest kennt ihr ja", schloss Buffy ihre Erzählung.
"Und wo ist Drusilla jetzt?", wollte Dawn wissen.
"Keine Ahnung. Sie hat mich hypnotisiert und als alles vorbei war, war sie verschwunden. Genauso wie Samantha."
"Sam?", fragte Piper neugierig. "Du meinst Samantha O´Neill? Die Englischlehrerin?"
"Ja, sie war meine beste Freundin unter meinen Kollegen!"
"Wusstest Du denn nicht, dass Sam den Ruf hat, eine der miesesten und hinterhältigsten Weiber hier in San Francisco zu sein? Die hätte sogar Körperteile von sich verkauft, nur um an Macht zu gelangen!", meinte darauf Paige.
"Ah, das erklärt weshalb sie mir so komisch vorkam", äußerte sich Giles. "Ich wusste doch, dass die nicht ganz sauber ist."
"Na, und ich erst", stimmte Kyle ein.
"Was ist eigentlich mit Ethan?", fragte Buffy besorgt.
"Keine Ahnung. Wir, Willow und ich, wollten ihm dem Hexenzirkel übergeben, aber auf dem Weg dorthin ist er irgendwo entwischt".
"Halleluja", meinte Faith und Dawn konnte es sich natürlich mal wieder nicht entgehen lassen, einen dummen Kommentar dazu zu geben: "Ich hab doch gleich gesagt: Ich will Weihnachten!"
"Hast Du ja jetzt und glaubt mir: Keine Treffen mehr an Halloween!"
Buffy lachte laut auf und ihre Freunde stimmten ein.


Ethan Rayne saß im Keller einer alten Villa. Vor ihm auf den Stuhl gefesselt saß Sam O´Neill und sah ihn angstvoll an.
"Du weißt was mit bösen Mädchen passiert, nicht wahr?" Doch Sam konnte nichts anderes tun, als nun jämmerlich zu weinen.
"Keine Angst, meine Liebe, es wird nur eine Sekunde weh tun und wenn ich mit Dir fertig bin, wirst Du gehorsam sein und wir werden das größte und mächtigste Pärchen seit Bonnie & Clyde werden".
Ethan grinste dämonisch und als sich sein Gesicht in eine Vampirfratze verwandelte, konnte sie nichts anderes mehr tun, als laut um ihr Leben zu winseln...






- Ende -