When Friends become Enemies


 




Wie so oft saß Spike mit seinem besten Freund Angelus in dem kleinen, schäbigen Lokal bei ihnen um die Ecke.
Es roch nach billigem Fusel, Zigaretten und noch billigeren Mädels.
Dieser Ortsteil von Beverly Hills war das, was man im allgemeinen Ghetto nannte, doch es war ihre Heimat - hier waren sie aufgewachsen und hatten zusammen im Dreck vor ihrem Wohnwagen gespielt, während sich ihre Eltern drinnen halb tot soffen, wilde Sexorgien feierten oder sich dem exzessiven Drogenkonsum hingaben.
Trotz all der miserablen Umstände waren weder Spike noch Angelus je abgedriftet.
Stets waren sie ihren Weg gegangen, achteten auf ihr Äußeres und erschienen allseits gepflegt.
Ebenso nahmen sie jeden erdenklichen Job an, um eines Tages aus dieser Misere raus zukommen.
Spike hatte geplant mit Angel, wie nur er ihn nennen durfte, erstmal einen eigenen Trailer zu kaufen und somit eine WG mit ihm zu gründen.
Sie hatten hart darum gekämpft am College aufgenommen zu werden und die horrenden Gebühren dort machten ihnen ihr Vorhaben nicht gerade leichter, doch auf der anderen Seite war ein Zimmer auf dem Universitätsgelände einfach zu teuer und der Weg von dort in die abgewrackte Wohnwagensiedlung zu lang.
Heute jedoch gab es einen Grund zum Feiern und deshalb hatte Spike auch seinen Freund eingeladen.
Hier war zwar nicht das Ritz-Carlton, aber es gab guten, günstigen Alkohol, deftige Hausmannskost und nette kleine Zimmer.
All das wollte er sich ihnen heute Abend gönnen.
„Schieß los, Alter. Was gibt´s?“
Angelus platzte vor Neugier - irgendwas Besonderes musste es geben, denn sonst war Spike, der alte Pfennigfuchser, nicht so spendabel.
„Ich hab Dir doch erzählt, dass ich nen neuen Job in Aussicht habe“, Spike hielt kurz inne und zog genüsslich an seiner Zigarette „Das ist DER Job, der uns unserem Traum ein ganzes Stück näher bringen wird und das geilste daran ist: Du wirst am Montag mit mir zusammen dort anfangen!“
und mit diesen Worten überreichte er im seinen Arbeitsvertrag.
„Was? 5000 Dollar? Monatlich? Nicht dein Ernst, oder?“ Angel konnte nicht glauben was er da las und wollte schon triumphieren, doch dann erhaschte er einen Blick auf den Namen seines zukünftigen Brötchengebers und stockte.
„Spike, bist Du verrückt? Du willst doch nicht etwa für diesen Obergangster arbeiten?“
„Was ist dein Problem damit? Ist doch egal für wen ich arbeite, Hauptsache der Zaster stimmt. Denk doch mal nach: Ich 5000, Du 5000! Vergiss den Trailer. Mit dem Geld können wir bald das ganze verdammte College kaufen.“
Doch Angel widerstrebte es nach wie vor und er gab es auch zum Ausdruck.
„Geld hin oder her! Giles ist der größte Verbrecher in ganz Beverly Hills, Du weißt ja gar nicht auf was Du Dich da einlässt!“
Spike war dies durchaus bewusst, aber es war ihm egal. Sollte Angel doch denken was er wollte.
„Bitte. Leb Du doch weiter bei deiner versoffenen Mom. Ich werde Karriere machen und während Du Dich schlaflos im Bett hin und her wälzt, weil Deine Mom sich für beschissene 5 Dollar vögeln lässt, sitze ich in meinem Penthouse Pool und treibe es mit asiatischen Zwillingen, während ich Kaviar löffele und Champagner schlürfe.“
Spikes Augen blitzten auf, bei dem Gedanke daran.
„Ach leck mich am Arsch, William. Ich sehe nicht zu wie Du in Dein Verderben rennst“, und mit diesen Worten ließ er seinen Freund zurück und ging.
 Spike starrte Angel hinterher, drückte seine Zigarette aus und hob sein Whiskeyglas. „Auf Dein Wohl, Liam!“ 

Seit Tagen hatten die zwei nicht miteinander geredet, zwar gingen sie in dieselben Kurse und teilten sich den Platz im Bus nebeneinander, aber ansonsten taten sie, als seien sie Fremde.
Nach dem Unterricht wurde Spike von einer Limousine abgeholt und zu seinem Arbeitgeber gebracht.
Dort angekommen wurde er in edle Designeranzüge gepackt und mit teurem Schmuck ausgestattet, den er jobbedingt tragen musste. Spike fühlte sich dabei großartig.
Nach dem Styling und glatt gelen seiner blonden, naturgelockten Haare wurde er von zwei breitschultrigen Typen abgeholt, um seine kleinen schmutzigen Aufträge zu erledigen.
Kleine Erpressungen, Geldeintreibungen und wenn die Leute nicht parierten ein paar gebrochene Finger hier und da - nichts Besonderes.
In seinem Ghetto gehörte das zur Tagesordnung.
Bald hatte er jede Menge Geld auf seinem Konto und stieg zum Liebling des Chefs auf, doch er blieb bodenbeständig und vor allem vermisste er seinen Freund.

Angelus war stur, doch Spike, das wusste er, war noch sturer und da er ihn ebenso vermisste, genau wie ihre verrückten Wochenendtrips, beschloss er den Anfang zu machen.
„Hey, Spike“, begann er als sie am morgen nebeneinander im Bus saßen.
„Mein Verhalten war echt dämlich!“, und genauso fühlte er sich auch im Moment, doch er wollte die jahrelange Freundschaft wieder zurück haben.
„Wie wär´s? Du haust mir ein paar aufs Maul, wir kloppen uns blutig und dann gehen wir heute Abend zusammen auf die Party von Alpha Delta Gamma“, jetzt fühlte er sich erst recht beschissen, hörte sich das Ganze doch nach ner Bitte um ein Date an und Spike, der dies wohl genauso empfand, schmunzelte, zog aus und schlug Angel kräftig auf den Hinterkopf.
„Klar geh ich mit Dir saufen, aber verlang bitte nicht, dass ich mich in ein rosa Ballettkostümchen schmeiße!“, dann zeigte er ihm, dass alles in Ordnung sei, in dem er ihm eine heftige Kopfnuss verpasste, welche sein Freund wiederum mit einer Ohrfeige bestätigte.
So rangelten die beiden wie kleine Kinder miteinander, bis sie das College erreichten.

Spike hatte einige Scheine locker gemacht und so stand er mit Angel nun, Samstagabend, in Designerklamotten und gestriegelt vor dem Eingang des Alpha Delta Gamma.
Sie betrachteten sich gegenseitig, rückten ihre Klamotten zurecht und betraten durch die Tür das Verbindungshaus.
„Leck mich doch!“, stieß Angel hervor.
„Gewöhn dich schon mal dran“, gab Spike zurück und betrachtete mit glänzenden Augen das stil- und prunkvoll eingerichtete Haus, während, so gar nicht passend, Rockmusik gespielt wurde.
Der Leiter hatte für den heutigen Abend die erfolgreiche Band „Dingoes ate my Baby“ gebucht, die voller Hingabe spielte.
Angel fragte sich was das wohl gekostet haben musste.
„Aayingel.“, die obertussige Cheerleader-Schlampe Buffy kam auf die beiden zu.
„Buuuuffy“, äffte dieser sie nach.
„Für einen asozialen Loser siehst Du heute ganz schön heiß aus“, bemerkte sie charmant wie immer, nur um ihn kurz darauf bloß zu stellen.
Sie schnüffelte theatralisch an ihm und meinte dann angewidert: “Nur an Deinem Duft solltest Du arbeiten. Was ist das? Käse Eau de Assi?“, dann brach sie in schallendes Gelächter aus und fuchtelte ihren Busenfreundinnen Harmony und Cordelia zu, bedeutend zu gehen.
„Bitch“, zischte Angelus und machte sich auf, Richtung Hauseigene Bar.
Spike stand nur rum und tänzelte ein wenig, als er abrupt umgerissen wurde.
Hart knallte er auf dem Boden auf.
Als die Sterne um ihn herum aufgehört hatten zu tanzen, drehte er sich und blickte geradewegs in die schönsten braunen Augen, die er je gesehen hatte.
„Alles in Ordnung?“, fragte die blondgelockte Schönheit, die ihn aufrichtig besorgt ansah.
 „ I saw an Angel, for that I´m sure…! 
„Was?“
 „Alles bestens, wenn man bedenkt, dass ich tot bin“, gab Spike wieder.
„Tot?“
„ Klar. Du willst mir doch nicht erzählen, dass so ein schöner Engel wie Du auf Erden wandelt.“
Die Blonde errötete vor Verlegenheit: “Steh auf, Poetic. Ich bin kein Engel. Mein Name ist Anya. Anya Rosenberg!“
„Also ich schon!“ Angel amüsierte sich über seinen kleinen Gag, doch er blieb damit allein.
„Oh. Anya - das ist Angelus, mein bester Freund. Angelus, das ist Anya.“
Die beiden begrüßten sich knapp, irgendwie konnten sie einander nicht ausstehen.
„Und wie ist der Name meines kleinen Poeten?“ fragte Anya, der die Anwesenheit Angels gar nicht behagte.
„Poet?“ Angel verzog sein Gesicht zu einer irren Grimasse.
„Liam, bitte!“ Spike war nun leicht genervt.
Er mochte seinen Freund über alles, aber JETZT war definitiv nicht der Zeitpunkt für dumme Sprüche und so deutete er ihm an zu gehen.
„Schon weg!“, sagte Angel, als er verstand und warf seinem Freund noch ein paar obszöne Gesten zu, bevor er ganz aus dem Blickfeld verschwand.
„Entschuldige bitte sein Verhalten. Er verträgt einfach keinen Alkohol. Ich bin übrigens Spike!“
„Schön Dich kennen zu lernen!“
„Ganz meinerseits. Wollen wir tanzen?“ Und Anya nahm die Einladung gerne an.
So tanzten die beiden die ganze Nacht, redeten über Gott & die Welt und bekamen so nicht einmal mit, dass sie die letzten Überbleibenden der Party waren.
In den frühen Morgenstunden brachte Spike seine Angebetete in ihr Verbindungshaus und sie dankte ihm sein gentlemanhaftes Auftreten mit einem langen, innigen Kuss, bevor sie ihn, nach Zustecken ihrer Telefonnummer, verabschiedete.

Während sich Spike und Anya nun täglich trafen, was Angel ein wenig missfiel, stieg dieser ebenso in die schmierigen Mafia Geschäfte von Giles ein.
Trotz anfänglicher Skrupel fand er mehr und mehr Gefallen an dem Job - je blutiger, desto besser.
Spike, der allmählich hinter die Machenschaften von Giles kam, missfiel seine Arbeit jedoch von Tag zu Tag mehr.
3 Monate nach der ersten Nacht mit Anya, gab es für ihn dann den entscheidenden Wendepunkt, denn er musste etwas tun, was er nie für möglich gehalten hätte.
Ein „Klient“, der einen kleinen Pizzaladen inmitten von Beverly Hills besaß, konnte aufgrund der nahenden Konjunktur seine Schutzgelder nicht mehr zahlen und da er selbst nach 4 gebrochenen Fingern, einer zertrümmerten Kniescheibe und ausgeschlagenen Zähnen seine Schuld nicht mit den Tageseinnahmen begleichen wollte, wurde Spike angewiesen, es eben auf andere Weise zu tun.
„Zeig der Frau wer hier das Sagen hat!“, befahl ihm sein Chef.
„Ich soll was?“
„Zeig der Kleinen, was es heißt einen richtigen Schwanz zwischen den Beinen zu haben!“
Spike war fassungslos, er sollte doch nicht tatsächlich tun wonach es sich anhörte?
„Na, worauf wartest Du?“, schrie ihn Giles nun an.
„Chef, bei allem Respekt, das kann ich nicht.“
„Du kannst nicht?“ Giles sprang auf Spike zu und hielt ihm seine geladene 9 mm in den Schritt, dann flüsterte er ihm ins Ohr: “Du tust was ich Dir sage oder Du wirst nie mehr´können´!“
Spikes Gedanken rasten. Er sah den blutenden, verstümmelten Italiener auf dem Boden, neben ihm seine winselnde Frau, die ihn mit flehenden Augen anblickte und gleichzeitig den Druck der Waffe in seinem Genital.
Und so tat Spike was wahrscheinlich jeder in seiner Situation getan hätte.
„Ja okay“, fiepte er. „Ich zeig der Kleinen wo der Hammer hängt!“
Spike begab sich zu ihr, orderte seine Kumpanen mit Fingerschnippen zu sich, während er seine Hose öffnete und zwei weitere die Eingangstüren sicherten. Die muskelbepackten Lakaien neben ihm zogen die Frau von ihrem Mann, knebelten sie, um ihre Schreie zu dämpfen, und Spike riss ihr die Kleider vom Leib.
Brutal und fordernd drang er in die weinende Frau ein, während er abwechselnd gedanklich um Verzeihung bat und Gott um Gnade anflehte.

„Gute Arbeit, Kleiner“, grölte Giles, als ein leichenblasser Spike sein Büro betrat um seine Kündigung auszusprechen.
Eine schlanke, blonde Frau starrte aus dem Fenster und beobachtete den Verkehr auf den Strassen.
„Sir, ich kündige.“ Als sie die Stimme erkannte, blickte sie sich um.
„Spike, darf ich Ihnen meine liebreizende Tochter vorstellen?“, mit sichtlichem Stolz begab er sich zu ihr.
„Das ist meine Anya!“
Spike wirkte nun noch blasser als er eh schon war und Anya stockte der Atem: Ihr Spike arbeitete für ihren Dad?
 Doch beide schwiegen 

„Du arbeitest also für meinen Dad?“ Anya hatte nun wochenlang geschwiegen, doch nun wo sie neben ihm lag, im sanften Licht des Morgengrauens, konnte sie es nicht mehr für sich behalten.
Spike schluckte und konterte mit einer Gegenfrage: “Und Du bist also die Tochter des Mafiabosses Rupert Giles!?“
„Ja. Nach der Scheidung meiner Eltern hab ich den Mädchenname meiner Mutter Joyce angenommen. Ich wollte nicht in Verbindung gebracht werden mit ihm.“
„Gut gelungen.“
„Baby, wie konntest Du Dich nur auf ihn einlassen? Er ist eine Ratte!“
Spike war erstaunt: “Er ist Dein Vater.“
„Ja und er bezahlt mein College. Muss ich deshalb stolz auf ihn sein?“
„Wohl kaum!“, und so schwiegen sie einander gekuschelt weiter, bis Anya beschloss, Spike eine wichtige Mitteilung zu machen: “Liebling, es gibt da was Wichtiges über das ich mit Dir reden muss…“, doch sie wurden von wildem Klopfen an der Tür unterbrochen.
Spike stand auf und hetzte genervt voran, während er schrie: “Wer zum Geier…?“, weiter kam er nicht, denn als er die Tür aufriss, sah er ja selbst den Störenfried: “Angelus! Du hast ein verdammt mieses Timing, Alter.“
Doch Angel blickte ihn nicht an.
Er sah betroffen und schuldbewusst zu Boden: “Das ist kein Höflichkeitsbesuch, William!“
„William? Sag mal, was ist denn in Dich gefahren? Du klingst als hättest Du jemand getötet.“
Angel wurde nervös und Spike merkte nicht, wie das Messer in dessen Hand aufblitzte.
„Noch nicht“, gab Angel von sich und stach Sekunden später zu.
„Angel!“ Spike schwanden die Sinne, während das Blut in Strömen aus ihm floss.
„Tut mir leid, Buddy. Nimm´s nicht persönlich. Das ist mein Job - Order vom Chef.“
Und während Spike zusammensackend verstand, hörte er Anya seinen Namen schreien, während sie weggezogen wurde…

Spike lag nunmehr seit 4 Monaten im Koma, während es Anya mühsam gelungen war, sich aus den Fängen ihres Vaters zu befreien - kurzzeitig.
Angel hatte keinerlei Reue für seine Tat gezeigt und weiter für Giles gearbeitet, bis er zu dessen bestverdienensten Mitarbeiter aufstieg und Anya saß stundenlang neben ihrem Spike, Händchenhaltenderweise und mit ihm redend.
Als sie austreten musste, war sie gepackt und weggeschleppt worden. Ihr Vater hatte sie natürlich ausfindig gemacht und ließ sie wieder zu sich nach Hause bringen.

Im Krankenhaus war es totenstill, nur die Geräusche des Beatmungsgerätes und der Herzüberwachungsmaschine gaben langsam ihren Klang wieder, in dem kleinen kargen Zimmer, als Spike plötzlich die Augen aufschlug und nach Luft rang.
Hektisch blickte er sich um und erkannte erst nach einigen Minuten wo er war.
Er roch Anyas Parfum und blitzartig fiel ihm wieder alles ein.
Angelus hatte ihn verraten. Sein allerbester Freund.
Wut stieg in ihm auf, zeitgleich mit Trauer. Tränen schossen ihm in die Augen.
Spike verstand nicht, weshalb er so gehandelt hatte, war Angel doch immer der vernünftigere der beiden gewesen, doch er schwor sich, dass diese Tat nicht ungesühnt bleiben würde.
Er sann auf Rache und wurde in diesem Gedanken noch bestärkt, als er die kleine weiße Ecke eines Umschlags aus seiner Nachtischschublade blitzen sah. Langsam streckte er seine Finger danach aus und bekam es schließlich, nach dem 3.Versuch, zu fassen.
Er zog daran und wieder wurde er von Anya’s Geruch umhüllt.
Sachte öffnete er den Umschlag.
Aus dem Inneren fiel ein kleines Schwarzweißbild, welches er anhob und erstmal nichts damit anzufangen wusste.
Nach genauerem hinsehen, erkannte er jedoch was diese „Fotografie“ zeigte.
 Hastig riss er den Brief heraus und las Anya’s zierliche Handschrift, die sogleich die Erklärung lieferte:

„Mein liebster Spike!
Es tut so weh, Dich hier liegen zu sehen.
So hilflos und verkabelt.
Mein Herz ist erfüllt von Trauer, während darunter etwas heranwächst, was mich wiederum immens glücklich macht.
Dein Sohn soll in wenigen Wochen geboren werden und Du wirst nicht bei uns sein.
Ich weiß noch nicht mal, ob Du je wieder erwachst und wir uns wieder sehen…
Mein Dad bewacht mich Tag und Nacht, während ich unter seinen und Angels Tyranneien leide.
Sie wollen mir meinen kleinen Schatz wegnehmen, Spike.
Aber ich kämpfe, wie eine Löwin um ihr Junges.
Letztendlich hab ich es sogar bis zu Dir geschafft, bin mir jedoch sicher, dass Sie mich finden und zurück bringen werden.
Ich werde aber nie die Hoffnung aufgeben.
Bitte komm zu mir, zu uns, zurück.
Ich vermisse und liebe Dich
Auf ewig, 
Deine Anya“ 


Spike las die Zeilen immer und immer wieder, betrachtete dann das Ultraschallbild und Tränen stiegen in ihm auf.
„Das wirst Du mir büßen, Du verdammter Hurensohn!“

Giles saß mit Angelus in seinem hauseigenen Whirlpool.
Der Champagner floss in Strömen und um ihr leibliches Wohl kümmerten sich 4 wunderschöne Asiatinnen.
Während Angelus sein bestes Stück bearbeiten ließ, widmete sich Giles voll und ganz den prallen, wohlgeformten Brüsten einer anderen.
Plötzlich wurde die Tür schwungvoll aufgerissen, sein Bodyguard flog ihm entgegen und landete unsanft am Rand des Pools.
Die Ladies schrieen in Panik auf und rannten davon, während Spike seinen Revolver durchlud und leise, sowie bedrohlich auf Giles einredete.
„Du und Ich. Ein Duell. Wenn Du gewinnst, kannst Du weiter leben wie bisher und deine dreckigen Spielchen weiterführen. Jedoch solltest Du mich töten, denn ich werde nicht aufhören Dich zu jagen“
Giles grinste süffisant, Spike langweilte ihn. Doch er ließ ihn weiter sprechen.
„Wenn ich gewinne, gibst Du Anya frei und lässt uns unser Ding durchziehen“ jetzt angelte Rupert nach einer seiner kubanischen Zigarren, die er sich von Angelus anzünden ließ und zog genüsslich daran, bevor er sich dazu äußerte.
„Bubi! Jetzt Pass mal auf: Ich bin der größte und mächtigste Mann in Beverly Hills und wir reden hier über mein Sahnestück.
Du bekommst Dein Duell, aber zu meinen Bedingungen.“
Spike schluckte, denn er wusste, dass es nur böse enden konnte. Doch er wollte Anya und sein Baby da rausholen.
Der Verrat von Angel tat ihm noch immer weh, aber seinetwegen sollte der doch neben Giles in der Hölle schmoren.
„Ich höre!“ Spike gab sich betont lässig.
„Ein Duell mit Schwertern. Ein Kampf auf Leben und Tod.
Wenn Du gewinnst gehört Anya Dir und den asozialen Bastard kannst Du sowieso geschenkt haben“
„Und was ist daran jetzt anders?“
„Der Verlierer muss sterben und nicht wir beide kämpfen, sondern Du und Angel!“
Angel sah erschrocken auf, doch Spike blieb eiskalt:“ Morgen früh um 9 Uhr vor der alten Highschool. Bring mein Baby mit“ und somit verließ er die beiden.
Angelus stieg wütend aus dem Pool, während er Giles angiftete: “Bist Du total verrückt geworden? Ich duellier mich nicht mit Spike und schon gar nicht wegen deiner kleinen dreckigen Angelegenheiten!"
„Bleib doch mal auf dem Boden, Liam!
1. War nicht ich derjenige, der seinen besten Freund niedergestochen hat und 2. Glaubst Du ernsthaft, ich lasse meinen besten Mann sterben, geschweige denn, dass ich meine einzige Tochter einfach so hergebe?“
„Aber Spike…“ doch Angel wurde von Rupert unterbrochen
„Vertrau mir. Diesen Kampf gewinnst Du“

 Nächster Morgen:

Es war 8.45 Uhr. Spike stand hier bereits seit 2 Stunden und rauchte eine Zigarette nach der nächsten.
Sicher war er nervös, doch er wusste ebenso, dass ihm Giles keinen anderen Ausweg lassen würde.
Seine Gedanken kreisten immer und immer wieder um Anya.
Ihr Gesicht und ihr bezauberndes Lächeln brannten sich in sein Gedächtnis, als die Schwarze Limousine von Giles vorfuhr.
Rupert stieg aus, dicht gefolgt von Angel.
Er grinste, auf seine widerlich schmierige Art, während er Spike ein Schwert zuwarf und Angel das andere reichte.
„Die Regeln sind klar?“
„Wo ist Anya?“ fragte Spike und Giles nickte gen Limo.
Augenblicklich wurde das Fenster runtergefahren und Spike erhaschte einen kurzen Blick auf das vor weinen verquollene Gesicht seiner liebsten, bevor Giles rief:“ Kämpft!“
Angel zögerte keine Sekunde, stürzte sich auf Spike und streifte mit seiner Klinge dessen rechten Arm.
Spike wehrte ab und stach zu, verfehlte ihn jedoch knapp.
So ging es eine ganze Weile und obwohl einer dem anderen nichts schenkte, blieben beide weitgehend unverletzt.
Rupert war gelangweilt. Er wollte die Sache so schnell wie möglich beendet haben, gab es schließlich noch wichtige Geschäfte zu erledigen.
Die Schwerter surrten durch die Luft, schlugen melodisch aneinander, während Giles in seine Jackentasche griff und seine 9mm mit aufgesetztem Schalldämpfer herauszog.
Zielsicher richtete er seine Waffe auf Spike, der davon nichts mitbekam. Ebenso wenig wie Anya’s Schreien und klopfen.
Er zielte auf Spikes Kopf und drückte ab.
Angel, der es vom Augenwinkel aus beobachtet hatte, wollte es aber nicht auf diese unfaire Weise enden lassen, obwohl er eingeweiht gewesen war.
Er überlegte nicht lange, schmiss sich auf seinen Freund, während er einen Wurfstern aus seiner Hose zog, ein Geschenk Ruperts, und diesen gen Giles schmiss.
Der Stern traf den Mafiosi in die Brust und ließ ihn augenblicklich zusammensacken, während sich die Kugel in Angels Rücken bohrte, bis hin zu seiner Lunge und dort verweilte.
Spike spürte die Wucht des Aufpralls als Angel ihn umriss, hörte den dumpfen Aufschlag und merkte das stocken seines Atems, als er am Boden aufkam.
Er kapierte gar nicht was los war und Sterne flimmerten vor seinen Augen, doch dann sah er nach rechts und bemerkte dass Giles blutend am Boden saß, während Angels roter Lebenssaft warm über seine Brust lief.
„Angel!“ langsam schob er ihn von sich.
Dessen Augen liefen unruhig hin und her, das Blut lief aus seinem Mundwinkel, als er zu Spike sprach:“ Alter, ich weiß ich hab Scheisse gebaut. Große Scheisse!“
„Pssscht! Nicht reden!“ Spikes Stimme wirkte gebrochen.
"Doch. Ich rede. Du bist still. Keine Ahnung wie viel Zeit mir noch bleibt!"
Angel schaute ihm felsenfest in die Augen und Spike blieb still.
"Ich wusste von Giles´ Plan und habe mich vorbereitet, überlegt, was ich tun kann.
Als ich die Entschlossenheit in Deinen Augen sah, hab ich kapiert was für ein Narr ich war und wie wenig ich Deine Freundschaft verdient habe!"
Angel schnappte nach Luft, hustete und besprenkelte Spikes Hemd mit Blut.
"Anya muss wundervoll sein, wenn Du bereit bist einen Mord für sie zu begehen"
Spike lächelte vielsagend:" Ja das ist sie!"
"Hätte ich Giles nicht angegriffen, wärst Du nun an meiner Stelle und das konnte ich nicht zulassen"
"Angel" Spikes Wange überlief eine Träne.
"Nein Spike, es ist gut so. Hiermit konnte ich wenigstens eine Kleinigkeit wieder gut machen"
Er spürte, dass seine Lunge bald den Dienst versagte, wie sein Herz immer langsamer schlug.
"Versprich mir, dass Du gut auf sie und Deinen Junior aufpasst!"
"Das werd ich Liam!"
"Eine bitte noch" fügte Angelus hinzu, kurz bevor das Leben aus ihm wich: "Wenn Du mir eines Tages verzeihen kannst, sorg dafür, dass ich in Freiheit ruhe!" und somit sackte er zusammen und blieb leblos in Spikes Armen liegen.

Die Beerdigung Giles wurde prunkvoll gefeiert, ganz so wie er es sich gewünscht hätte.
Anya beobachtete das Treiben von der Ferne, zu tief saß ihr Schmerz darüber, was er ihr angetan hatte.
Im Stillen verabschiedete sie sich von ihrem Vater und zog dann mit Spike weiter, zum Krematorium des West Beverly Hills Cemetary.
Spike und Anya waren die einzigen, die der Feuerbestattung Angels beiwohnten und nachdem er verbrannt worden war, überreichte der Bestatter seine Urne an Spike.

Am 1.Geburtstag ihres Sohnes William Angelus, flogen Anya und Spike mit ihm nach Venice Beach, wo ihre Mutter Joyce eine kleine Party für ihren Enkel vorbereitet hatte.
Spike freute sich, denn er mochte seine Schwiegermutter sehr gerne.
Am Flughafen wurden sie von Joyce herzlich in Empfang genommen und der kleine ausgiebig geknuddelt.
Bevor sie zum Strandhaus fuhren, wollte Spike noch etwas erledigen.
Joyce fuhr ihn, wie gewünscht, ans Pier des wunderschönen Strandes, wo er ausstieg, mit einer kleinen Tasche in seiner Hand.
Am Ende des Stegs angekommen, holte er die Urne mit Angels Asche heraus.
Er bedachte sie mit glitzern in seinen Augen, gab ihr einen Kuss und öffnete den Deckel.
"Hier wirst Du frei sein wie ein Vogel. Am wunderschönsten Ort auf der ganzen Welt"
Spike schüttete die Asche bedächtig übers Pier. Sie vermischte sich mit dem Wind und schwebte davon.
 "Ruhe in Frieden, Angel" dann schloss er den Deckel und begab sich langsam wieder zu seiner Familie…

 

 

- Ende -