Wedding in Vegas, Teil 2


 




Verträumt beobachtete Wes wie Fred kichernd den Raum betrat. Er konnte die roten Träger ihres Bikinis sehen; der Rest ihres schmalen Körpers war in ein riesiges Badetuch gewickelt und ihre langen braunen Haare hatte sie lässig nach oben gesteckt. 
Vorsichtig tauchte die zierliche Frau einen großen Zeh in das sprudelnde Wasser, gluckste erfreut und ließ dann das Badetuch zu Boden gleiten, um gleich darauf zu ihrem Freund in den Whirlpool zu steigen.
„Sagtest Du nicht was, von einem Swimmingpool?“, fragte Fred lächelnd, ließ sich zurücksinken und schloss genießerisch die Augen.
„Hmm, wenn Du eine Horde betrunkener Rowdies, die wahrscheinlich Körperflüssigkeiten im Pool verteilen, die wirklich niemand geteilt haben möchte, einem romantischem Candle-Light-Date im Whirlpool mit mir vorziehst…“
Fred verzog angewidert das Gesicht. „Wesley!“
Der Brite grinste und zog hinter seinem Rücken ein Paar Gläser und eine große Edelaussehende Flasche hervor. „Champagner?“ 
Fred blinzelte aus einem halb geöffneten Auge und legte dann ihre Hand über ihre Augen, da sie vom Leuchten der aufgestellten Kerzen, die sich im Glas der Flasche widerspiegelten, geblendet wurde.
„Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist“, sagte sie zögernd. „Du weißt, ich vertrag keinen Alkohol…“
Wes zog einen Schmollmund. „Ein kleines Schlückchen? Ich verspreche Dir, ich pass auch auf Dich auf!“
Fred konnte bei diesem Anblick keine Sekunde länger widerstehen und nickte schließlich zustimmend.

Nachdem sie das Glas entgegengenommen und ein Schluck getrunken hatte, stellte sie es vorsichtig auf die Seite und rutschte ein Stück näher an Wes heran; setzte sich elegant auf seinen Schoss und legte die Arme um seinen Hals, während sie sich hinab beugte und seine Nasenspitze mit zärtlichen Küssen bedeckte.
„Verrätst Du mir jetzt was mit Dir los ist?“, fragte Fred vorsichtig, da sie die Stimmung nicht vermasseln wollte.
„Was meinst Du?“
„Na ja…“ Fred druckste etwas rum und bedeckte ihren Geliebten erneut mit Küssen. „Du hast mich vorhin gefragt wegen Wolfram & Hart. Woher kommt der Sinneswandel?“
Wes blickte verlegen zur Seite, bevor er schließlich antwortete. „Hab ich Dir jemals gesagt wie sehr ich Dich liebe? Schon immer. Damals in Pylea, als ich Dich zum ersten Mal gesehen habe, hab ich mich Hals über Kopf in Dich verliebt.“ Wes grinste und sah Fred schließlich in die Augen. „Das ist jetzt wirklich so was von cliché aber, bereits damals wusste ich, dass Du die Frau bist, mit der ich alt werden möchte.“
Fred stand die Verlegenheit buchstäblich ins Gesicht geschrieben und leichte Röte machte sich auf ihren Wangen breit.
„Als Du mit Charles zusammen gekommen bist, hat es mir fast das Herz gebrochen“, fuhr Wesley schließlich fort. „…und glaub mir, ich hätte alles dafür gegeben, um mit ihm tauschen zu können.“
„Aber das ist vorbei, Wesley! Ich liebe Charles nach wie vor; nur eben… anders. Dir ganz allein gehört mein Herz. Hast Du etwa Angst, es könnte anders sein?“, unterbrach Fred ihn.
Wes schwieg eine Weile. Unbemerkt von seiner Freundin kramte er mit seiner freien Hand hinter sich herum und redete unbeirrt weiter. „Nein, ich vertraue Dir, Winifred. Ich denke nur, dass es an der Zeit ist für Veränderungen. Ich denke, dass Angel - und auch wir - einen Riesen-Fehler gemacht haben, als wir die Verträge bei der Kanzlei unterschrieben haben.
 Das ist nicht das Leben, das ich führen möchte… nicht mehr. Nicht mehr seit Du bei mir bist.“
Wes fiel das Ganze nicht leicht, was man ihm merklich ansah. Er atmete tief ein und bat Fred, sich vor ihm hinzusetzen. 
„Ich werde einen Weg finden wie wir aus dem Vertrag rauskommen, das verspreche ich Dir; wenn Du es auch möchtest…“
 “Aber wieso sollte ich das wollen, Wes? Warst Du nicht genauso damit einverstanden? Gefällt es Dir nicht wie viele Möglichkeiten sich uns eröffnen, allein durch die finanziellen Mittel, die uns die Seniorpartner zur Verfügung stellen?“
„Verstehst Du nicht, worauf ich hinaus will?“ Wes Antwort war etwas ungehaltener, als er es geplant hatte und sofort entschuldigte er sich bei ihr. „Fred, ich hätte Dich vor ein paar Monaten beinahe verloren. Wären Sam und Dean nicht aufgetaucht und hätten Dich gerettet… Ich war in meinem Leben noch niemals zuvor jemandem so dankbar. Hätte Dean den Staub nicht eingeatmet, dann wärst Du zu Illyria geworden - und was dann? Meinst Du wirklich Angel hätte das Leben so vieler unschuldiger Menschen geopfert, um DICH zu retten?“
“Sei nicht so hart zu ihm. Angel ist ein guter Mensch… Vampir. Er… Du weißt, dass ich ihm nicht egal bin“, verteidigte Fred daraufhin ihren Chef. Doch Wes gab nicht nach.
“Ja, das stimmt schon. Aber Angel ist nun mal geradezu besessen, Gutes zu tun. Ich denke nicht…“ Wes stoppte sich selbst, da er sah, dass diese Diskussion zu rein gar nichts führen würde.
 “Ich wollte damit auch nur sagen: wahrscheinlich hätte ich Dich verloren und Du wärst jetzt eine blaue, herrschsüchtige Göttin, die die Weltherrschaft an sich reißen wollen würde. Zu diesem Zeitpunkt ist mir einfach bewusst geworden, dass Du mir noch mehr bedeutest, als ich es je für möglich gehalten hätte; und ich hab gleichzeitig angefangen, nach einem Weg zu suchen, aus unseren Verträgen raus zu kommen.“
Wesley stockte erneut, kniete sich nieder und griff nach Freds Hand.
„Ich weiß, es kommt etwas plötzlich, aber ich denke, ich hab einen Plan - einen sehr Guten sogar. Das Einzige was ich nicht tun kann ist, Dir deine Entscheidungen abzunehmen. Du musst es genauso wollen.“
 Fred schien darüber nachzudenken und nickte kaum merklich.
Wes nickte ebenfalls und beugte sich nach vorne, um sie zu küssen. 
„Winifred Burkle…“ Wes räusperte sich. Sein Herz schlug wie wild und er musste wirklich all seinen Mut zusammen nehmen, um endlich mit der Sprache rauszurücken. Um endlich das zu fragen, was ihm seit Wochen auf der Seele brannte; und weshalb er Angel solange genervt hatte, bis dieser schließlich gequält zugestimmt hatte, dass er und Fred für einige Tage frei bekommen konnten.
„Ich liebe Dich von ganzem Herzen…“, begann er zaghaft seine Ansprache. „… und es wird nie einen anderen Menschen geben, mit dem ich lieber mein Leben teilen würde als mit Dir. Ich möchte mit Dir alt werden und mit Dir durch gute und durch schlechte Zeiten gehen. Was immer auch geschehen mag, ich will bei Dir sein und Dich beschützen. Dich auf Händen tragen und auf Rosen betten. Und deshalb möchte ich Dich fragen….“
Wes holte nun seine andere Hand hervor, in der sich eine kleine, silberne Schachtel befand. Zaghaft und behutsam, als könnte sie zerbrechen, öffnete er sie und enthüllte einen kleinen, golden Ring in dessen Mitte sich ein zierlicher, glänzender Diamant befand und mit Freds Gesicht um die Wette strahlte.
 „…Willst Du meine Frau werden?“

 

 

 

 

 

 

- To be Continued -