Liebe ohne Zukunft, Teil 5


 





Spätnachts schlich Hermine in Harrys Zimmer, um den Tarnumhang zu holen.
Dann stand sie vor dem Portrait, das den Eingang zum Slytherin´schen Gemeinschaftsraum verbarg und flüsterte die ‚magischen’ Worte, die ihr Eintritt verschafften.
"Vanilleeis."
Draco stand im Schatten des Kamins und begrüßte sie überschwänglich.
Hermine erwiderte nur zu gerne seine Umarmung und küsste ihn fordernd auf den Mund.
Hektisch riss sie ihm sein Shirt vom Körper und betastete seinen Körper forsch wie nie zuvor.
Draco stieß sie leicht von sich.
"Was ist denn mit Dir los? Du bist ein richtiger Wildfang heute!"
"Hab dich vermisst", raunte sie ihm verführerisch zu und verschloss seine Lippen sogleich wieder mit den ihren.
Nun war sie diejenige, die ihn wegstieß.
"Könntest Du mir was zu trinken holen? Bitte!" Und sie wusste genau, dass ihr Draco diesen Wunsch zu gern erfüllte.
Sie hatte diesen Tag seit etwa 8 Wochen geplant, trotzdem dass sie nervös war und sich elend fühlte.
Ungeschickt nestelte sie, nachdem Draco den Raum verlassen hatte, das kleine Glasfläschchen aus ihrer Tasche, die sie unter dem Umhang versteckt hielt und entkorkte es.
Ihre Finger zitterten und sie fühlte sich, als würde sie ein schlimmes Verbrechen begehen, als sie sich dem Kamin zuwandte um die zähflüssige Substanz, die sich darin befand, in die Flammen zu träufeln.
"alieno nostrum diligo" 
Lila Rauch stieg auf und Hermine liefen Tränen über die Wangen, als Draco wieder zurück kam mit 2 Gläsern Wasser.
Sie konnte nicht anders, denn sie wusste, dass die Wirkung bald einsetzte.
"Schlaf mit mir", wisperte sie kaum hörbar.
Draco blickte sie verständnislos an und Hermine wollte sich nicht wiederholen.
Lasziv schob sie das Nachthemd über ihren Kopf und sah Draco auffordernd an, dann drehte sie sich um 90° und machte es sich auf der Couch bequem - fast genauso wie bei ihrem ersten Mal.
"Komm zu mir, Liebster", sagte sie mit keckem Augenaufschlag und spreizte leicht ihre Beine.
‚Nur noch einmal’, dachte sie, während Malfoy auf sie zukam und sie bewundernd betrachtete.
Nur dieses eine Mal noch wollte sie ihm ganz nahe sein. Ihn spüren und ihn riechen, während sie miteinander verschmolzen.
Die Zeit rannte...
Hermine zog Draco zu sich, drehte sich und bettete ihn an ihrer Stelle auf der Couch.
Langsam und bestimmend hob sie ihr Bein über seinen Unterkörper und lächelte ihn an, während sie auf seinem Bauch Platz nahm.
"Liebst Du mich?"
Der Blonde grinste verwirrt. "Das weißt Du doch, Minchen! Ich würde mein Leben für Dich geben."
Wieder stiegen Tränen in ihr auf.
Hermine beugte sich zu ihm hinab, um ihn erneut zu küssen, hob dabei ihr Becken und ließ es einige Zentimeter tiefer wieder hinabsinken.
Leises Aufstöhnen von beiden war zu vernehmen, als Malfoy tief in sie drang und langsam anfing seinen Rhythmus zu finden.
Sie passte sich wieder seinen Bewegungen an und küsste ihn, um so ihre Trauer zu verbergen; die Tränen, die sich nicht mehr aufhalten ließen.
Mit ihrem Becken zeigte sie ihm an, dass er schneller werden solle. Es ging ihr nicht um sich.
Sie wollte ihn glücklich machen. Ein letztes Mal in sein Gesicht sehen, während er kam.
"Hermine nicht...", keuchte Draco. So schnell wollte er seinem Höhepunkt nicht entgegenstreben.
Hermine war etwas Besonderes und er wollte sie das spüren lassen, wie jedes Mal zuvor, wenn sie miteinander geschlafen hatten.
"Hermine"
Die Flamme im Kamin erlosch langsam. Es war an der Zeit...
"Ich liebe Dich, Draco Malfoy", wisperte sie ihm ins Ohr. "Ich liebe Dich, vergiss das nie - tief in deinem Herzen darfst Du es nie vergessen!"
Draco stöhnte auf. Sein Körper bäumte sich unter ihrem auf. Sie setzte sich aufrecht.
Schaute ihm ins Gesicht, während seine Züge entglitten und er sich seinem Orgasmus hingab.
"Ich liebe Dich."

Harry schreckte auf und blickte auf die verschwommene Gestalt, die vor seinem Bett im Schneidersitz saß.
Überrascht griff er blindlings auf seinen Nachttisch und tastete nach seiner Brille.
Ungeschickt fummelte er die Bügel auseinander und schob sie hastig auf seine Nase.
Hermine saß schmunzelnd vor ihm.
"Du hast mich fast zu Tode erschreckt!"
"Sind wir noch Freunde?", fragte die Hexe ernst.
Harry runzelte die Stirn. "Klar sind wir das. Warum sollten wir nicht?"
"Wegen Draco?"
"Wo ist Malfoy", fragte Ron, der im Halbschlaf nur Wortfetzen mitbekommen hatte.
"Lasst uns zum Frühstück gehen, okay?" wechselte Hermine schnell das Thema.
"Essen, Prima Idee!" Und somit war Ron hellwach und aus dem Bett gesprungen.
Hermine dachte noch einmal wehmütig an Draco und die vergangene Nacht, bevor sie sich bei ihren Freunden einhakte um sich auf den Weg zu machen.

Die große Halle war bereits gefüllt.
Ron, Harry und Hermine suchten nach einem freien Sitz als plötzlich Dracos Stimme durch die Reihen erklang.
"He, Schlammblut. Auf dem Boden ist noch genug Platz." Höhnisch grinsend wandte er sich kurz seinen Freunden zu und fuhr dann fort: "Genau der richtige Ort, für Abschaum wie Dich."
Hermine starrte ihn an. Sie suchte in seinem Blick, aber da war nichts.
Nur das alte, gehässige Auflodern seiner Gemeinheit. Ekel. Und Abneigung.
Sie hatte gewusst, dass es wieder so werden würde, aber es traf sie wie ein Schlag mit der Eisenfaust und es tat mehr weh als noch vor einem Jahr... bevor sie sich in ihn verliebt hatte.
Harry spurtete zu Draco, packte ihn am Kragen und schlug seine Faust in dessen Gesicht.
Tosender Applaus folgte, bevor eine Frauenstimme streng Ruhe befahl.
"Lass ihn!" rief Hermine aus.
Harry drehte sich fragend blickend um.
"Er ist es nicht wert", antwortete Hermine und drehte sich dann um.
Professor McGonagall sah das Glitzern in ihren Augen und gab mitleidige Blicke zurück.
Hermine nickte ihr zu, dann wandte sie sich um und rannte aus dem Saal.

Ron und Harry wussten nicht, weshalb Hermine wirklich angefangen hatte zu weinen und sie würden es auch nie erfahren.
Doch sie waren für sie da, um sie zu trösten und ohne dumme Fragen zu stellen.
Hermine dankte ihnen von Herzen.
Sie wusste, dass diese Sache noch lange an ihr nagen würde. Es würde ewig dauern den Bruch ihres Herzens zu heilen.
Ob es richtig gewesen war, wusste sie nicht, aber sie hatte sich für ihre Freunde entschieden und gegen ihre erste große Liebe.

Sie wusste, dass es Ron und Harry wert waren, aber sie hoffte, dass sie irgendwann den Schmerz verdrängen konnte und sich herausstellte, dass es besser gewesen war, sich gegen Dracos Liebe zu entscheiden.
Es musste...

 


 

- Ende -