Bittersweet Temptation, Teil 3


 





Nach anfänglichem Zögern und unsicheren Blicken hatten sich die drei irgendwann darauf geeinigt, fortan nur noch alles zu dritt zu machen - egal was.
Sehr zum Leidwesen der restlichen Crew, die es langsam leid war, dass Jared und Jensen ständig um Mel herumschwänzelten und Faxen machen, während sie eigentlich arbeiten sollten.
Mel genoss die Zeit, trotz der bösen Blicke, die sie mehr und mehr von allen Seiten erntete.
Aber sie war jung, sie hatte ihren Spaß und es war ihr scheißegal, was die anderen dachten oder hinter ihrem Rücken tratschten.
Sie liebte ihre Jungs und genoss jede Sekunde.
... Bis zu jenem Tag.
Mel merkte, dass sie sich mehr und mehr von Jared abkapselte.
Wann auch immer sich die Gelegenheit bot, schnappte sie sich Jensen, setzte sich mit ihm in seinen Wagen und fuhr weg… egal wohin.
Hauptsache sie waren alleine. Nur sie und er.

Sie liebte es, von beiden verwöhnt zu werden. Sie war begierig darauf, den Jungs zuzusehen, wie sie sich küssten und wie ihre Zungen ineinander zu verschmelzen schienen und um so geiler machte es sie, wenn es sich Jared und Jensen gegenseitig mit der Hand besorgten und sie ihnen dabei zusehen konnte - es trieb sie fast an ihre Grenzen. Aber irgendwie war da etwas in ihr, was genau das Gegenteil spürte. Es war wohl so was wie Eifersucht!
Sie konnte und wollte es nicht ertragen, wie Jared ihren grünäugigen Schatz anfasste.
Es brachte sie fast um den Verstand und sie bildete sich ein, dass Jensen erregter war, wenn er es mit Jared tat, als wenn er sie vögelte.
Sie hatten ein Abkommen, ja. Sie lebte gut damit, seit nunmehr 5 Monaten, ja.
Eigentlich war sie mit Jared zusammen und Jensen ihr bester Freund. Gott verdammt, auch ja, aber musste sie es deshalb weiter ertragen?
Konnten sich die Dinge nicht einfach ändern?
Der Gedanke daran zerriss ihr fast das Herz.

„Das können wir nicht tun.“
„Warum nicht?“ Mel zog einen Schmollmund und sah Jensen böse an.
Schon seit Tagen war die Stimmung geladen, doch jetzt erreichte sie ihren Höhepunkt.
„Du willst Jared dabei haben, weil Du ihn liebst und nicht mich, stimmt’s? Ihr zwei seid kleine, dreckige Schwuchteln, habt nur mich gebraucht, um euch zu outen und jedes Mal, wenn ihr euch gegenseitig fickt, bin ich diejenige, die euch nur noch mehr Antrieb gibt und an der ihr euch aufgeilt, weil ich diejenige bin, die euch zusammengebracht hat…“
Mel schluchzte. Die Tränen rannen ihr unaufhörlich über die Wangen und sie fühlte sich elend.
„Ich ertrag das nicht mehr, Jen. Ich will euch nicht mehr zusehen und ich will Dich nicht mehr teilen, verstehst Du das nicht?? Ich will Dich nicht mehr teilen, weil es mein Herz bricht. Weil ich Dich mehr liebe als alles andere auf der Welt.“
… Es war raus. Es war nicht geplant gewesen, aber jetzt war es raus.
Mel erschrak selbst über ihre Offenheit und Jensen starrte sie wortlos an.

Wie immer verstanden sie sich blind.
Keiner musste ein Wort sagen. Es war einfach klar.
Jensen packte Mel und zog sie stürmisch zu sich, während er sie forsch küsste und gleichzeitig daran machte, sie auszuziehen.
Hart presste er sie auf sein Bett und riss sich seine Jeans vom Leib, nur um gleich darauf hart und fest in sie einzudringen.
Mel schrie auf, krallte sich vor Begierde in Jansens Rücken und hinterließ dabei lange, blutige Striemen.
„Ich gehöre Dir“, stieß Jensen hervor, während er immer härter und fester in ihr Innerstes vorstieß und gleichzeitig ihre Brüste massierte.
Ungeduldig rutschte Mel nun ein Stück von ihm weg und drehte sich um, so dass sich ihr praller Hintern ihm herausfordernd entgegenstreckte.
„Nimm mich von hinten!“
Jensen zögerte. “Bist Du Dir sicher?“
Mel war sich sicher und sie war Jensen dankbar für sein Einfühlungsvermögen.
Unwirsch fasste sie nach hinten, umfasste Jensens harten Schwanz und dirigierte ihn in Richtung ihres Afters.
„Aber sei bitte vorsichtig ja?“
Jensen war nervös, doch er ließ sich von Mel leiten.
Langsam beugte er sich nach vorne, ließ eine Hand zwischen ihre Schenkel gleiten und stimulierte nun mit seinen Fingern ihren Kitzler, während er vorsichtig in sie eindrang.
Das Gefühl war unbeschreiblich. Eine Jungfrau zu ficken konnte nicht besser sein.
Jensen stöhnte auf. Mel stöhnte ebenfalls.
Zitternd vor Erregung stützte sie sich auf den Händen ab und nahm ihre Bewegungen wieder auf.
Jensen tat es ihr gleich.

Mel lehnte sich entspannt zurück. In wenigen Minuten wäre sie zurück.
Zurück am Set ihrer geliebten Serie.
Zurück bei Jensen.
Zurück bei Jared.
Jensen und sie hatten beschlossen, ihre Beziehung noch geheim zu halten.
Das Finale der Staffel war abgedreht und die Convensations standen bevor.
Mel hätte den beiden so oder so nur im Weg gestanden und deshalb hatte sie beschlossen, sich einige Tage frei zu nehmen. Zumal sie es nur schwer ertragen hatte, tagein und tagaus mit ansehen zu müssen, wie sich irgendwelche hysterischen Weiber blöde grinsend oder sogar sabbernd ihren Lieblingen an den Hals warfen.
Der Abschied war ihr schwer gefallen, aber was hätte sie da zu suchen gehabt? Sie war weder Hauptcast noch Gastcast… na ja, schon irgendwie… aber die 3 Minuten Auftritt hatten es wirklich nichts rausgerissen und wer hätte schon eine schlecht bezahlte Servicekraft sehen wollen, die es mal für 3 Minuten vor die Kamera geschafft hatte?
Also war sie gefahren, für einige Tage nach Florida zu ihrer Mom.

Nun saß sie zurück im Flieger nach L.A.
Hier fand heute die letzte Con statt und Mel wollte im Hotel auf ihre Süßen warten, um endlich reinen Tisch zu machen.
In den wenigen Augenblicken, in denen sie mit Jensen allein gewesen war, hatte sie erkannt, dass er es war, den sie liebte. Dass er derjenige war, mit dem sie sich ein Leben zu zweit vorstellen konnte - und sie musste, wollte und würde das klarstellen.
Schon allein um Jensen nicht länger zu quälen und um ehrlich zu Jared und vor allem sich selbst zu sein.

„Bitte legen sie ihre Gurte an. In wenigen Minuten landen wir am L.A. Airport. Wir hoffen sie hatten einen angenehmen Flug.“
Mel befolgte die Anweisungen der Stewardess, die über das Bordmikro durchgesagt wurden und lehnte sich angespannt zurück. Sie hasste fliegen und sie hasste diese rumpeligen Starts und Landungen - nur noch wenige Sekunden, dann hatte sie es überstanden…

„Jim! Wie schön Dich zu sehen. Endlich bin ich wieder daheim!“ Stürmisch begrüßte Mel Jim Beaver, der direkt am Landeplatz stand; was äußerst ungewöhnlich war, aber Mel dachte sich nicht viel dabei.
Ebenso wenig dachte sie sich was dabei, als ihre herzliche Begrüßung nur äußerst kühl erwidert wurde. So war Jim eben.
Selten, dass er mal seine Gefühle zeigte. Trotzdem beschlich sie ein merkwürdiges Gefühl.
„Hey, was ist los, Großer? Schlecht geschlafen? Ist mit Maddie alles in Ordnung?“
Doch Jim sah sie nicht mal an. Demonstrativ blickte er geradeaus auf das Flugzeug und murmelte.
„Du hast ne riesen Scheiße gebaut, Lady. Wir können nicht aus dem Hauptausgang raus. Die Paparazzi - und wie mir scheint sämtliche örtlichen Sender - stehen vor der Tür und warten auf Dich!“
Mel sah ihn zweifelnd an. „Willst Du mich verarschen? Wieso ich? Ich mein, ich bin nur die Service…“
“... Schlampe?“ Jims Vollendung ihres Satzes schockte sie und traf sie tief ins Herz.
Mel schluckte hart und spürte wie die Tränen in ihr aufstiegen.
„Jim, wie kannst du…?“
Das erste Mal sah er sie nun an. Sie konnte seinen Blick nicht deuten, aber irgendetwas stimmte ganz und gar nicht.
„Mel, Du weißt gar nicht, was du angerichtet hast. Komm mit, ich erzähl Dir alles auf dem Weg.“

Der Privatjet hatte sie aus L.A hinausgeflogen und wie Mel erfahren hatte, war die heutige, letzte Con abgesagt worden.
„Aber wie kann das sein?“ Mel weinte noch immer und sie schämte sich in Grund und Boden.
Nicht dafür, was sie getan hatte, denn das was zwischen ihr und „J2“ gewesen war, war etwas Besonderes gewesen und sie würde keine einzige Sekunde davon ändern wollen. Aber dass es Jim wusste; dass er sie ansah, als sei sie das letzte Stück Dreck (zumindest kam es ihr so vor) und dass es jetzt die ganze Welt wusste - und noch viel schlimmer: sie ahnte, dass das noch nicht alles war.

„Nachdem Du gegangen bist, war die Stimmung irgendwie mies. Weißt Du, ich bin jetzt das 3. Jahr mit den zweien unterwegs auf Conventions, aber dieses Jahr… es war anders.
Die zwei haben sich geweigert, zusammen aufzutreten.
Jared war total ruhig. Jensen hat keine Späße gemacht, wie sonst immer, und auch die Fragen hat er nur gelangweilt beantwortet und gestern... na ja, sieh es Dir selbst an…“
Jim reichte Mel eine kleine Handkamera.
Auf dem Monitor war die große Bühne zu sehen und auf dem Stuhl in der Mitte saß Jensen.
Extrem gelangweilt beantwortete er eine Frage nach der nächsten und mehrmals kam ein Security Mann auf die Bühne gerannt, um ihm irgendetwas ins Ohr zu flüstern.
„Anweisung von Kripke“, erklärte Jim kurz angebunden und verfolgte dann weiter das Geschehen.
„Mr. Ackles, ich hätte Ihnen gern eine Frage gestellt zu Ihrem Privatleben, wenn das erlaubt ist…“ Eine rothaarige, ältere Frau stand links von der Bühne und sah den Brünetten erwartungsvoll an.
„Nur zu“, antwortete er gelangweilt.
„Sind Sie liiert? Gibt es Pläne für eine Hochzeit, Familiengründung? Ich meine, nächstes Jahr werden Sie 32, macht man sich da nicht so seine Gedanken oder sind Sie eher der „Dean Winchester-Typ“ und laden Ihre Groupies mit auf Ihr Zimmer ein?“
Sekundenlange Stille.
Man sah direkt, dass Jensen überlegte, was er sagen sollte. Doch noch ehe er antworten konnte, stürmte Jared die Bühne - was erst einmal von den vielen, hauptsächlich weiblichen, Fans euphorisch bejubelt wurde.
Leicht torkelnd entriss er seinem Freund das Mikro und stellte sich dann an den Bühnenrand.
„Die Frage kann ich euch gern beantworten. Dieser miese Drecksack hier hinter mir, fickt meine Kleine. Er fickt sie, nachdem er meinen Schwanz gelutscht hat und wisst ihr, das Schärfste daran ist, dass er auf sie wartet. Darauf wartet, dass sie ihren verlogenen Arsch nach L.A schwingt, damit er ihr morgen einen Heiratsantrag machen kann; noch bevor er sie wieder und wieder gefickt hat, nur um mir dann ganz stolz seinen verfickten Verlobungsring zu zeigen und mir zu erklären, dass meine Kleine, jetzt seine Kleine ist…“
Zu mehr kam Jared nicht, denn plötzlich wurde er von hinten gepackt.
Mel sah die entsetzten Gesichter der Fans. Das Tuscheln; die Panik die ausbrach, als das Gerangel auf der Bühne immer schlimmer wurde und J2 gegenseitig auf sich einschlugen.
Jim nahm Mel die Kamera aus der Hand und wieder vermied er es, sie anzusehen.
Sie zitterte am ganzen Körper.
„Sie liegen beide im Krankenhaus. Zahlreiche gebrochene Rippen, Prellungen. Jared hat eine gebrochene Nase, was den Drehstart, der für morgen angesetzt war, nicht gerade erleichtert.
Kripke und McG sind mit Hochdruck dabei, das Drehbuch umzuschreiben, damit die Verletzungen irgendwie mir eingebaut werden können. Aber was schlimmer ist: durch diese Aktion gab es jede Menge Wirbel und Presse und jeder will das ´durchtriebene Flittchen´ kennen lernen, das die Freundschaft der 2 „Winchester Brüder“ kaputt gemacht hat.“
Jim sah Mel nun kurz an. „Tut mir leid, Kleine, das sag nicht ich. Das sagen die.“ Er wandte den Blick wieder ab und reichte ihr einen Stapel der Tageszeitungen, die es hier gab.
Mel erhaschte kurz den Blick auf die L.A Times „SKANDAL! Sam und Dean aus Supernatural als schwul geoutet!“
“Das darf nicht wahr sein, oder?“
Mel fühlte wie ihr schwindlig wurde. Es war so irreal. Gestern lag sie noch bei ihrer Mom am Strand und hatte davon geschwärmt, beim nächsten Mal ihren Freund mit zu bringen und jetzt das?
Weinend schloss sie ihre Augen.
´Das ist nicht wahr. Bitte, lieber Gott, lass das nicht wahr sein. Ich träume nur und wenn ich aufwache, ist alles nur ein schlechter Traum gewesen…´

3 Wochen später:
Jim Beaver umarmte die junge Frau herzlich und drückte sie an sich.
„Bist Du sicher, dass Du das willst? Wir finden bestimmt eine andere Lösung.“
Mel, die ihre Haare nun blond trug, nahm ihre riesen Sonnenbrille „ála Victoria Beckham“ ab und sah ihm fest in die Augen.
Sie schüttelte kurz den Kopf.
„Glaub mir, Jim, es ist das Beste, was ich tun konnte. Es war zwar ganz schön hart, aber letztendlich war Eric von der Idee für das neue Drehbuch begeistert.“
Jim verdrehte entnervt de Augen. „Das mein ich nicht. Das Drehbuch ist klasse und wir sind Dir dankbar für deine Hilfe, aber…“
Mel sah Jim ernst an, sah dann nach links, wo Jared neben ihm stand und dann nach rechts zu Jensen.
„Ich hab euch die Zettel gegeben. Das, was da drauf steht, erzählt ihr der Presse. Habt ein bisschen Spaß, zieht das Ganze ins Lächerliche und macht absichtlich schwule Anspielungen.
Die werden euch das abkaufen. Glaubt mir, ich bin nur ein normales Mädchen, ich weiß was in den Klatschspalten steht und ich weiß, wie die Presse auf gewisse Dinge reagiert. Behauptet einfach, ihr habt es inszeniert als ein bisschen PR für die neue Staffel, weil die Einschaltquoten etwas gesunken waren. Und notfalls…“
Mel lief nun Richtung Jensen, ging an ihm vorbei und drückte den gut aussehenden, dunkelhaarigen Mann neben ihm, stellte sich dann neben ihn und legte ihm einen Arm um seine Schultern.
„…habt ihr ja noch immer Misha!“
Jared, Jensen und Jim sahen sie zweifelnd an.
„Ist doch einfach, Jungs. 1. Die Fans lieben Cas, heißt sie lieben Misha. Lasst ihn auf die Bühne. Er macht das schon und nebenbei sind es die Fans gewohnt, dass Misha die urigsten Dinger auf Twitter loslässt. Also gebt ihm nen Laptop. Er zwitschert ein bisschen aus dem „Nähkästchen“ und die Fans werden denken, es war nur mal weder einer seiner Späße.“
„Woher weißt Du das denn“, fragte nun Jim erstaunt, doch Mel grinste.
„Hey, ich bin Mischas treuester Minion. Wenn ich nicht Bescheid weiß, wer dann?“

„Du twitterst?“ Jared sah Mel erstaunt an.
„Klar, tu ich auch“, antwortete Jim ganz lässig und zwinkerte Misha und Mel zu.
„Jungs, ihr braucht ein Leben“, sagte er gespielt entrüstet, winkte Mel noch einmal zu und drehte sich dann um.
Mel drehte sich zu Misha. „Schade, dass wir zwei uns nicht näher kennen lernen durften, aber ich folge Dir weiterhin, versprochen.“
„Das reicht auch“, grinste der Dunkelhaarige nun. „Nun stell Dir nur mal vor, Du und Ich. Hey, ich bin ‚Nr.1 der sexiest Supernatural Boys’ - denkst Du, ich will mir durch Dich meinen Status ruinieren?“
Mel sah ihn entsetzt an, aber in seinen Augen erkannte sie, dass er sie nur neckte und grinste ihn dann an.
Misha drückte sie noch einmal. „Mach’s gut, Kleine, und pass auf Dich auf, okay?“, gab ihr einen Kuss auf die Stirn und folgte dann Jim.

Jared und Jensen standen nun nebeneinander.
Mel sah sie ernst an.
„Ich werde euch nicht umarmen. Das hab ich nicht verdient. Ich weiß, ich hab euch beiden zuviel angetan und ich hoffe inständig, dass ich es irgendwie wieder richten kann. Vergesst bitte nicht die Pressekonferenz heute Abend um 8, okay?“
Beide nickten, keiner sagte etwas und dann packte Mel ihre Tasche.
„Lebt wohl.“ Dann drehe auch sie sich um und ging.

2 Wochen später:
Hektisches Klingeln weckte Mel aus dem Schlaf. Sie hörte wie ihre Mutter die Treppen runter eilte und die Tür aufstieß.
„Paket für Miss. Bower“, hörte sie den Postboten sagen, stutzte und schnappte sich schnell ihren Bademantel.
Eilig hastete nun auch sie die Treppen hinunter und erreichte die Haustüre, als ihre Mom diese gerade schloss.
„Für Dich, Schätzchen. Wer ist denn Angel Minion?“
Mel grinste und nahm ihr das Paket ab.
„Das ist mein Geheimnis“, sagte sie augenzwinkernd und verschwand auch schon wieder Richtung Treppe.

Mel saß vor dem PC.
Zittrig öffnete sie den Browser und klickte auf ihre Favoritenliste. Langsam scrollte sie die Liste nach unten, blieb bei „Twitter.com“ stehen und klickte erneut.
Ihre Daten waren gespeichert.
Neben ihr auf dem Tisch lag eine lange weiße Feder, mit einem Zettelchen dran. Auf dem stand „Follow me: Twitter.com/Angel_Minion“ und daneben eine kleine schwarze Schachtel.
Angespannt tippte sie den Namen in die Suchmaschine und fand ihn auf der Stelle. Das Profil war privat und wurde nur auf Anfrage angenommen.
Mel klickte sich zurück auf ihr Profil, ging auf Follows und erkannte, dass es nun einen Tweeter mehr in ihrer Liste gab: Misha Collins.
´Gut, Engelchen, sonst wäre es schwer geworden´, dachte sie und tippte ihre Nachricht ein.
`Ich folge Dir, Angel_Minion“ und schickte die Nachricht ab…

Die nächsten 4 Stunden vergingen so langsam wie noch nie.
Immer wieder aktualisierte Mel ihren Browser aber nichts passierte, bis sie bemerkte, dass sie wieder einen weniger in ihrer „Followers“ Liste hatte… Kurz darauf war es wieder einer mehr.
Nervös klickte sie darauf und sah, dass Misha nun durch „Angel_Minion“ ersetzt worden war.
Aufgeregt klickte sie darauf.
Auf dem Profil angekommen, klickte auch sie ihn an und erhielt umgehend den ersten Tweet: „Wie geht´s meinem ergebensten Minion?“
Mel lächelte und drückte auf die Re-Tweet Funktion. „RT @Angel_Minion: Mein Engelchen hat eine Feder verloren“
Nach einer langen Pause kam endlich zurück, „Kein Wunder bei diesen Biestern: http://twicpic.com/66653a
Mel folgte dem Link.
Ein Bild öffnete sich. Darauf war Misha zu sehen. Engelsflügel hingen ihm zerzaust von der Schulter, die Nase sah blutig aus und er hielt mit verängstigtem Blick ein Schild nach oben auf dem „Hilfe“ stand. Neben ihm Jensen und Jared, die ihn böse anstarrten.
Kurz darauf erschien ein Kommentar unter dem Bild.
„Angel_Minion: Wir sind immer bei Dir und Du weißt, wie Du uns finden kannst.“
Und als Mel antworten wollte, der nächste...
„Die Schachtel. Öffne sie bevor du schlafen gehst. Behalte das Geschenk und trage es an deinem Herzen, denn da gehört es hin.“
Mel beschloss, nicht zu antworten. Die Neugier war zu groß.
Vorsichtig nahm sie die Schachtel und öffnete sie.
Darin lagen eine silberne Kette und eine silberne Feder.
Mel nahm sie heraus, fädelte die Öse der Feder in die Kette ein und wollte sie bereits anlegen, als sie auf dem Bildschirm, unter ihrem Kommentar, folgendes las: „Unter dem Schaumstoff. In Liebe, J2.“
Mel runzelte die Stirn, nahm die Schachtel erneut und fischte vorsichtig den kleinen Fetzen Schaumstoff heraus.
Darunter lag ein Ring. Mel nahm ihn heraus. Er war ebenfalls in Silber gehalten, mit einem kleinen Zirkonia in der Mitte, links und rechts waren die Worte „Sweetest Temptation“ eingraviert.
Mel grinste und hielt den Ring etwas schief.
Sie ahnte, dass dies der Ring sein musste, den ihr Jensen hatte geben wollen.
Erneut aktualisierte sie den Browser und da bekam sie tatsächlich die Bestätigung - es war, als konnten sie ihre Gedanken lesen.
„Nein, Du behältst ihn.“
Mel wandte sich wieder dem Ring zu und las nun die Inschrift „Mrs. Mel Padackles“

Angespannt saßen Jensen und Jared neben Misha.
Immer wieder aktualisierte der den Browser, als endlich ein neuer Kommentar unter dem Bild erschien, welches sie extra heute Mittag für sie geschossen hatten.
„Devoted_Minion: Behandelt mein Engelchen gut, sonst komm ich zurück und mach euch die Lilith *lmao*“
Und darüber war noch eine Nachricht, eine Kurze. „Devoted_Minion: Follow me: http://twicpic.com/66653b
Misha ließ die Jungs eine Weile zappeln, entschied sich dann aber, sie zu erlösen und klickte auf den Link.
Ein Bild von Mel erschien. Sie hatte einen hellblauen Jogginganzug an, ihre blonde Mähne hatte sie hochgesteckt und um den Hals trug die ihre Kette, mit Mischas Feder und Jensens Verlobungsring.
Augenzwinkernd pustete sie ihnen einen Kuss zu.

Jared und er hatten sich wieder vertragen und Misha hatte die Idee gehabt, dass die zwei doch einfach diesen Ring symbolisch teilten sollten.
Das ein oder andere Mal waren sie im Internet auf den Name „Padackles“ gestoßen und so hatten sie beschlossen, dass Mel weiterhin IHR Mädchen bleiben sollte und hatten diesen Namen eingravieren lassen.
Jensen und Jared grinsten sich an.
„Gehen wir was trinken?“, fragte Jensen.
„Wenn Du zahlst“, antwortete Jared.
Misha sah die beiden an, schaltete seinen Laptop aus und hakte sich bei beiden unter.
Zusammen verließen sie das Studio.

„Damit das klar ist, ab heute bist Du unsere Schlampe“, sagte Jared.
„Genau, und Du wirst uns unterwürfig sein und alles machen, was wir von Dir wollen!“
Misha zog die Augenbraue nach oben, überlegte kurz und meinte dann zu Jensen, „Dafür wirst Du in die Hölle kommen.“
Jensen sah Jared an, dann wieder Misha, zuckte mit der Schulter und meinte dann lässig:„Da war ich schon und nun rate mal, wer mich da rausgeholt hat?“

 Lautlachend verließen sie das Set…




- Ende -